Wachwechsel beim bvse

Er hat den Verband angetrieben wie kaum ein anderer zuvor. Nach sechs Jahren gab Burkhard Landers die Präsidentschaft des Entsorgerverbandes bvse ab. Der neue Präsident, der gestern auf der Jahrestagung in Dresden gewählt wurde, heißt erwartungsgemäß Bernhard Reiling - ein Unternehmer par excellence, wie Landers ihn pries.

„Wir haben heute einen neuen Meilenstein eingepflanzt“, sagte Johannes Blees beim Begrüßungsabend des bvse. Dieses Bild war zwar etwas schief, aber dennoch geeignet, um die Bedeutung des Stabwechsels von Landers auf Reiling zu verdeutlichen. Mit Landers ist eine Person in den Hintergrund getreten, der mit beachtlichem Einsatz versucht hat, den Verband voranzutreiben. Diesen Einsatz hat er auch von allen anderen eingefordert, weshalb er den Ruf hatte, mitunter auch etwas anstrengend zu sein. „Burkhard Landers hat sich mehr als jeder normale Präsident um den Verband gekümmert. Das habe ich selbst am meisten spüren dürfen, aber wir haben uns immer zusammengerauft und das beste daraus für den Verband gemacht“, sagte bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock humorvoll.

 Landers gehört zu jenen Unternehmern, die sich nie zufrieden geben mit dem Erreichten, die mehr wollen, weil sie sehen, dass noch mehr zu holen ist und dafür sich selbst und alle Beteiligten immer wieder antreiben. Dass er das Erfolg gemacht hat, bekam er am Begrüßungsabend nochmals bestätigt. Landers sei ein Kapitän gewesen, der das Schiff bvse immer in Bewegung gehalten und nie das Ziel vor Augen verloren habe, so Blees. Davon hätten alle im Verband profitiert.
 
Aber auch Blees gehört offenbar zu jenen, die unter Landers geschwitzt haben. Es sei manchmal in der Abstimmung mit der Geschäftsstelle nicht einfach gewesen, sagte der bvse-Vizepräsident, „weil er sich auch um viele kleine Dinge gekümmert hat, auch in der Geschäftsstelle, und weil er immer gesagt hat: wenn ich alles selbst mache, dann weiß ich, dass es auch klappt.“ Aber all dies habe den Verband zum Erfolg geführt.

Landers sei eine einzigartige Persönlichkeit, lobte Blees, deshalb wolle der Verband ihn auch mit einer Auszeichnung ehren, die es „bislang nicht gibt und die es auch kein zweites Mal geben wird“. Gemeint war eine Ehrennadel in Gold, in der Größe eines Ein Cent-Stücks, verziert mit dem Netz des Netzwerkes des Verbandes, gekürt mit einem kleinen grünen Smaragd. 

Landers nahm die Auszeichnung sichtlich bewegt entgegen. „Ich habe sechs Jahre eine Unterstützung genießen dürfen aus dem Verband, die einzigartig war“, sagte er. Die sechs Jahre hätten Spaß gemacht, er habe jeden Augenblick genossen. 

Nun ist der ehemalige Präsident neuer Ehrenpräsident des bvse. Daran wird er sich vermutlich noch gewöhnen müssen. Das weiß auch er. Aber er warb bei den anwesenden Mitgliedern schon mal vorsorglich um Verständnis: „Ihr werdet mich vielleicht in den nächsten Wochen und Monaten daran erinnern müssen, dass ich nicht mehr Präsident bin, das kann schon sein.“

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