„Im Moment gibt es in vielen Gebieten Deutschlands erheblichen Druck auf gewerbliche Schrottsammlungen. Kommunen wollen das Schrottgeschäft am liebsten komplett an sich ziehen. Darauf noch ein Wertstoffgesetz mit der Einführung einer Wertstofftonne zu setzen, würde die Situation wahrscheinlich völlig zum Eskalieren bringen“, erklärte Cosson gegenüber dem Bundesumweltminister, wie die Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen (BDSV) mitteilt.
Für den Fall, dass das Wertstoffgesetz gleichwohl für politisch opportun gehalten werde, sei allerdings auch diskutabel, Schrott aus den zwingend in die Wertstofftonne einzuwerfenden Stoffen auszunehmen. Mit einem Wertstofftonnenzwang seien keine Verbesserungen des Stahlrecyclings zu erwarten. Schrott, der anfalle, werde ohnehin einem ordnungsgemäßen und schadlosen Recycling in Stahlwerken und Gießereien zugeführt.
Eine Konkurrenzsituation durch Billig-Entsorgungsmöglichkeiten, etwa das Verbrennen, wie sie bei Kunststoff bestehe, gebe es beim Schrott bekanntlich nicht, so der BBDSV-Hauptgeschäftsführer. Vor allem die Herstellung von Stahl unter Einsatz von Schrott in Elektrolichtbogenöfen sei etabliert, wertschöpfend und unumkehrbar.
Aus dem Gespräch nahm die BDSV den Eindruck mit, dass der Bundesumweltminister hinsichtlich eines Wertstoffgesetzes selbst noch unentschieden ist. Offenkundig will Altmaier unter allen Umständen die Gefahr vermeiden, dass sich das Wertstoffgesetz am Ende als Flop erweist.