Im Landesdurchschnitt betrugen die Abfallgebühren laut der vom Landesumweltamt vorgestellten Abfallbilanz im vergangenen Jahr 48 Euro pro Person. Das sei ein Euro weniger als 2010. Damit habe jeder Brandenburger durchschnittlich 13 Cent pro Tag für die Entsorgung seiner Abfälle bezahlt.
Die im Bundesland insgesamt angefallene Abfallmenge beinhalte unter anderem Haus- und Sperrmüll, getrennt erfasste Wertstoffe, hausmüllähnliche Gewerbeabfälle und Bauabfälle. Bei den getrennt erfassten Wertstoffen war laut Abfallbilanz ein weiterer Anstieg zu verzeichnen, während die deponierte Abfallmenge wiederum zurückging.
Von den privaten Haushalten seien im vergangenen Jahr pro Einwohner 141 Kilogramm Hausmüll und 35 Kilogramm Sperrmüll entsorgt. Die getrennt gehaltene Wertstoffmenge habe 189 Kilogramm pro Einwohner betragen. Den größten Anteil daran hatte laut Landesumweltamt Altpapier mit 72 Kilogramm, gefolgt von Küchen- und Gartenabfällen mit 49 Kilogramm, Leichtverpackungen (Gelbe Tonne/Gelber Sack) mit 36 Kilogramm, Altglas mit 26 Kilogramm sowie ausrangierten Elektrogeräten mit 6 Kilogramm pro Einwohner. Damit sei die getrennt gehaltene Wertstoffmenge in den letzten Jahren um durchschnittlich 4 Kilogramm kontinuierlich angestiegen, während die Haus- und Sperrmüllmengen praktisch unverändert blieben.
Überlegungen zum weiteren Ausbau der getrennten Wertstofferfassungssysteme
Das Jahr 2011 sei insbesondere durch Diskussionen um das neue Kreis-laufwirtschaftsgesetz und den sich daraus ableitenden Schlussfolgerungen für die Abfallwirtschaft geprägt gewesen. Die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger, das seien im Land Brandenburg die Landkreise und kreisfreien Städte sowie von diesen gebildete Zweckverbände, haben im Ergebnis mit konzeptionellen Überlegungen für einen weiteren Ausbau der getrennten Wertstofferfassungssysteme begonnen. Das erklärte Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack bei der Präsentation der Abfallbilanz.
Das Gesamtaufkommen der den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger überlassenen Abfälle habe sich im Jahr 2011 um 12.000 Tonnen auf 979.000 Tonnen im Vergleich zum Vorjahr kaum erhöht. Die geringfügigen Unterschiede seien insbesondere auf Bauabfälle, und Reste aus der Abfallbehandlung zurückzuführen. Bereits das vierte Jahr in Folge habe sich das Aufkommen der getrennt erfassten Wertstoffe erhöht – inklusive der Mengen aus Dualen Systemen – auf nunmehr 473.000 Tonnen. Konstant blieb dagegen im Vergleich zum Vorjahr mit 550.000 Tonnen die Menge der aus Haushaltungen und Gewerbe überlassenen Restabfälle (Hausmüll, hausmüllähnlicher Gewerbeabfall, Sperrmüll).
Eine große Menge der überlassenen Abfälle habe direkt verschiedenen Verwertungsanlagen zum Recycling, zur Kompostierung oder zur energetischen Verwertung zugeführt werden können. Rund 56 Prozent der überlassenen Abfälle mussten vor der endgültigen Entsorgung einer Restabfallbehandlung unterzogen werden. In Rahmen dieser Behandlung würden aus den Restabfällen vor allem Ersatzbrennstoffe hergestellt, Metalle für eine stoffliche Verwertung abgetrennt beziehungsweise die nicht weiter verwertbaren Anteile für eine anschließende umweltgerechte Deponierung mineralisiert. Insgesamt seien damit 65,5 Prozent aller überlassenen Abfälle einer Verwertung zugeführt worden. Nur noch ein geringer Teil habe direkt deponiert werden müssen beziehungsweise sei als Deponiebaustoff verwendet worden.