Nur ein einziger der geprüften Baumärkte punktet nach Angaben der DUH bei der Untersuchung mit einem sehr guten Kundenservice. Die Mehrheit erhalte für ihre Informationsbereitstellung sowie Rücknahme von Bauschaumdosen und Energiesparlampen nur Bewertungen von mittelmäßig bis mangelhaft.
Alte Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren enthalten technologiebedingt geringe Mengen Quecksilber und gebrauchte Bauschaumdosen den gesundheitsschädlichen Reststoff Isocyanat. Deshalb müssen sie getrennt gesammelt und umweltgerecht entsorgt werden. Doch genau darüber würden Baumarkt-Kunden nur unzureichend aufgeklärt, übt die DUH Kritik. In jedem dritten der untersuchten Baumärkte seien die Kunden nicht über die Notwendigkeit der Getrenntsammlung sowie über Rückgabemöglichkeiten ausgedienter Energiesparlampen informiert worden.
„Wenn Verbraucher nichts über die Getrenntsammlung von Energiesparlampen erfahren, dann werden diese dort entsorgt wo sie nicht hingehören – nämlich im Hausmüll. Für eine bessere Sammelquote von Energiesparlampen aus privaten Haushalten muss der Handel endlich eine flächendeckende Kundeninformation umsetzen“ fordert DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.
Doch auch die Rückgabe alter Energiesparlampen selbst sei problematisch. In fast 20 Prozent der getesteten Baumärkte sei die nach EU-Recht vorgeschriebene Rückgabemöglichkeit für Altlampen verweigert worden. Resch fordert deshalb neben einer verbesserten Sammlung bei kommunalen Recycling- und Schadstoffhöfen, die Rücknahmepflicht des Handels für alte Energiesparlampen konsequent durchzusetzen.
Zwischen der Qualität des Informationsservices zu Bauschaumdosen einerseits und Energiesparlampen andererseits ermittelte die DUH eigenen Angaben zufolge deutliche Unterschiede. Während die Umweltschutzorganisation den getesteten Baumärkten bei Energiesparlampen im Durchschnitt einen „mangelhaften Kundenservice“ bescheinigen konnte, erhielten diese für Bauschaumdosen immerhin die Bewertung „mittelmäßiger Kundenservice“. 40 Prozent der getesteten Baumärkte hätten sogar eine gute bis sehr gute Note für ihre Informationsdienste zu Bauschaumdosen erreicht. Bei Energiesparlampen seien es dagegen nur rund 30 Prozent gewesen.
Besserer Informationsservice bei restentleerten Bauschaumdosen
Als positiv bewertet die DUH, dass neun von zehn besuchten Baumärkten ihrer gesetzlichen Informationspflicht über Rückgabemöglichkeiten von restentleerten Bauschaumdosen nachkommen. Allerdings würden die Möglichkeiten für eine kundenfreundliche Information durch deutlich lesbare Hinweisschilder, Regalschienenbilder, Wobbler oder Regalstopper nur unzureichend genutzt, meint die DUH. Zudem habe das Fachpersonal in mehr als der Hälfte der getesteten Baumärkte im Kundengespräch keine mündlichen Hinweise zur Entsorgung von Bauschaumdosen erteilt.
„Dass Bauschaumdosen nur noch von ausgebildetem Fachpersonal ausgehändigt werden dürfen, sollte zur gezielten Verbraucherberatung genutzt werden. Auf diese Weise kann ohne Mehraufwand praktischer Umweltschutz gelebt und die Kundenbindung verbessert werden“, erklärt Thomas Fischer, Projektmanager in der DUH-Abteilung Kreislaufwirtschaft.
Eine deutliche Verbesserung gegenüber früheren Service-Checks gab es laut DUH bei der Rückgabe von PUR-Schaumdosen in Baumärkten: In neun von zehn Filialen konnten alte Dosen demnach problemlos abgegeben werden. „Leider werden für die Abgabe von Bauschaumdosen jedoch viel zu selten verbraucherfreundliche Sammelboxen eingesetzt“, schreibt die DUH in einer Mitteilung.