Nach positiver Entscheidung des Aufsichtsrates der GML sei aktuell der Entsorgungsvertrag zwischen GML und K+S Entsorgung unterschrieben worden. Über die finanziellen Konditionen hätten die Vertragspartner Stillschweigen vereinbart; der bisherige Entsorgungspreis habe aber weitestgehend konstant gehalten werden können.
Der bisherige Entsorgungsvertrag für Filterstäube endete nach GML-Angaben am 30. Juni, sodass die GML europaweit im Februar 2012 ein formalisiertes, öffentliches Ausschreibungsverfahren startete, um einen neuen Entsorgungspartner zu suchen. Das Marktinteresse sei groß gewesen; so habe es eine Vielzahl von Interessenten und mehrere gültige Angebote gegeben, die bei der GML eingegangen seien. Nach Angebotsöffnung und -auswertung stand fest, so die GML, dass – wie auch in der Vergangenheit – die K+S Entsorgung GmbH aus Kassel, eine hundertprozentige Tochter des Kali+Salz-Konzerns das wirtschaftlichste Angebot gelegt hatte und für weitere zehn Jahre die untertägige Verwertung der Filterstäube übernimmt.
Bei der untertägigen Verwertung handele es sich um ein zertifiziertes Verwertungsverfahren, bei dem die Filterstäube mit speziellen Silofahrzeugen im MHKW abgeholt und im ehemaligen Salzbergwerk Unterbreizbach (Thüringen) der K+S in circa 800 Meter Tiefe zur Verfüllung der durch den früheren Salzabbau entstandenen Hohlräume genutzt würden. So würden nicht nur die Filterstäube an einem sicheren Ort aufbewahrt, sondern das Absenken der Gesteinsschichten über den ehemaligen Bergewerksstollen werde sicher unterbunden.
Beim Betrieb des MHKW Ludwigshafen wird laut GML jährlich aus rund 200.000 Tonnen Siedlungsabfällen ein Hochdruckdampf erzeugt, der von den TWL zu Fernwärme und Strom umgewandelt wird. Nach der Verbrennung blieben nur circa 60.000 Tonnen pro Jahr an Schlacke übrig, die zu einem großen Teil in die Verwertung (Schrotte, Recyclingbaustoffe) gehen.
Eventuell in den Siedlungsabfällen vorhandene Schadstoffe, würden zu einem großen Teil durch die Verbrennung in den MHKW-Kesseln bei hohen Temperaturen zerstört. Schadstoffe, bei denen dies durch die Verbrennung nicht möglich sei, würden durch eine intensive Rauchgasreinigung herausgefiltert. Dabei werden nach GML-Angaben dem Rauchgas Herdofenkoks und Kalkmilch zugegeben, um die Schadstoffe chemisch oder physikalisch zu binden. Die so gereinigte Abluft unterschreite zuverlässig alle gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte. Aus diesem Prozess der Rauchgasreinigung fallen rund 7.000 Tonnen pro Jahr an Rauchgasreinigungsrückständen an.