Das Müllheizkraftwerk in Ruhleben hat eine Kapazität von rund 500.000 Tonnen. Die Anlage mit insgesamt acht Kessellinien stammt aus dem Jahr 1967. Zwar sei sie in den über 40 Betriebsjahren ständig auf dem neuesten Stand der Technik gehalten worden, was aber auch zu hohen Kosten für die Instandhaltung geführt habe. So habe der Aufsichtsrat der BSR Ende 2005 beschlossen, vier alte Kessel stillzulegen und stattdessen einen neuen Kessel zu bauen.
Der Bau habe im laufenden Vollbetrieb der Anlage erfolgen müssen, erklärt die BSR, denn da die Deponien geschlossen waren, sei die volle Kapazität der Anlage benötigt worden, um den Berliner Müll sicher und umweltgerecht zu entsorgen.
Nach einer Bauzeit von drei Jahren gewährleiste das Müllheizkraftwerk Ruhleben mit der neuen Anlage die dauerhafte Entsorgungssicherheit für etwas mehr als die Hälfte der Berlinerinnen und Berliner genauso, wie langfristig niedrige und stetige Müllgebühren. Allein der neue Kessel decke für 5 Prozent der Berliner Haushalte deren Bedarf an Strom und Fernwärme.
Zudem werde ein Viertel der Inputmenge der Gesamtanlage stofflich verwertet. So werde die Schlacke als qualitätsüberwachter Baustoff für bestimmte Einsatzbereiche genutzt, für die andernfalls natürliche Rohstoffe eingesetzt werden müssten. Ferner würden fünf verschiedene Metallqualitäten abgeschieden und recycelt.