Zugelegt im Vergleich zu den Vorjahren haben 2010 laut Abfallbilanz des Thüringer Ministeriums für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz die abgelieferten Bauabfälle auf 429.000 Tonnen (2009: 366.000 Tonnen). Die Menge an gefährlichen Abfällen sei um 22 Prozent gesunken.
Rein rechnerisch habe jeder Thüringer 203 Kilogramm Wertstoffe gesammelt. Seit 1998 liege die Wertstoffmenge ununterbrochen deutlich über dem Aufkommen an Hausmüll. Mit der Novellierung des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes wird ab 2015 die Trennpflicht von Papier-, Metall-, Kunststoff- und Glasabfällen erweitert. Diese Abfälle werden bisher in Deutschland nur dann flächendeckend getrennt gesammelt, wenn es sich um Verpackungen handelt.
Der Abfallwirtschaftszweckverband Ostthüringen (AWV) erfülle bereits jetzt freiwillig diese Getrennthaltungspflichten. 2011 habe der Verband im Landkreis Greiz und der Stadt Gera in Kooperation mit den neun dualen Systemen der Verpackungsentsorgung die „Gelbe Tonne AWV PLUS“ eingeführt. Neben Verpackungen sollen die Bürger auch alle anderen mülltonnengängigen Abfälle aus Kunststoff und Metall in diese Tonne geben.
Die Menge gefährlicher Abfälle ging 2010 laut Abfallbilanz im Vergleich zu 2009 von 512.000 auf 401.000 Tonnen zurück. Fast die Hälfte (49 Prozent) der gefährlichen Abfälle stammte demnach aus Abfallbehandlungsanlagen. Bau- und Abbruchabfälle einschließlich Aushub belasteter Böden machten 23 Prozent aus und gingen im Vergleich zu 2009 besonders stark zurück. Nur ein knappes Drittel (29 Prozent) der gefährlichen Abfälle aus Thüringen sei auch im Freistaat entsorgt worden.