„Große private und öffentlich-rechtliche Entsorgungsunternehmen liegen falsch mit der Annahme, dass sich die ökologischen Verbesserungen auch ohne ein baldiges Wertstoffgesetz einstellen werden“, sagte der NABU-Bundesgeschäftsführer weiter.
Experten im Auftrag des Bundesumweltministers hätten jetzt aufgezeigt, dass durch Anpassung an den Stand der Technik in Sortier- und Aufbereitungsbetrieben erheblich mehr Abfall recycelt statt verbrannt werden kann, so der NABU. Die am Montag vom Umweltbundesamt erstmals vorgestellten Studienergebnisse zeigten, dass in Deutschland erheblich mehr Kunststoffe, Metalle und Verbunde recycelt werden könnten, wenn höhere Recyclingziele im zukünftigen Wertstoffgesetz festgelegt würden.
Höhere Recyclingziele, so die Experten im Auftrag des Umweltbundesamtes, würden zu einem Aufrüsten bei den Sortier- und Aufbereitungsanlagen führen. Würden zusätzlich die bisherige Verpackungsentsorgung der Gelben Tonne, des Gelben Sacks oder der Wertstoffhöfe zu einer Wertstoffsammlung weiterentwickelt, bei der alle Kunststoffe und Metalle bundesweit einheitlich und haushaltsnah gesammelt werden, erhöhe sich der Nutzen für die Umwelt weiter. Die Studienergebnisse zeigten, dass so nicht nur wertvolle Rohstoffe gespart werden könnten, sondern jährlich auch nahezu 750.000 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid vermieden werden könnten. Aus diesem Grund fordert der NABU eine schnelle Einführung des neuen Wertstoffgesetzes.
„Wenn die Natur mit dem Wertstoffgesetz geschützt werden kann und es für Verbraucher einfacher wird, nicht mehr nach Verpackung oder Nicht-Verpackung, sondern nach Kunststoff und Metall, also nach einzelnen Materialien und Stoffen zu sortieren, gibt es keine plausiblen Gegenargumente mehr, das Wertstoffgesetz zu verzögern – erst recht nicht für die dabei mitbestimmenden Bundesländer“, so NABU-Recyclingexperte Benjamin Bongardt.
Die Wertstofftonne soll der Gelben Tonne beziehungsweise dem Gelben Sack nachfolgen und neben Verpackungen auch andere Kunststoffe und Metalle aufnehmen.