Auftraggeber für die neue Energy-from-Waste-Anlage sei die aus acht Zentralschweizer Abfallverbänden bestehende Aktiengesellschaft Renergia Zentralschweiz AG. Mit der Inbetriebnahme im Jahr 2015 werden nach Angaben von Hitachi Zosen Inova in Perlen circa 200.000 Tonnen Abfall aus allen sechs Zentralschweizer Kantonen mit modernster Technologie thermisch verwertet. Die neue Anlage setz in der Schweiz in Bezug auf Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit neue Maßstäbe, ist der Anlagenbauer überzeugt.
Hitachi Zosen Inova wird in dieses neue Projekt verschiedene Innovationen aus ihrer Forschung & Entwicklung einfließen lassen, wie beispielsweise den Inova-Rost für die Verbrennung oder das Inova-Filterkonzept für die Abgasreinigung. Mit den technischen Neuerungen könne unter anderem der Wirkungsgrad bei der energetischen Verwertung von Abfall erhöht werden. Zudem werde der Betrieb und Unterhalt der Anlage optimiert. Der Lieferumfang für das Auftragsvolumen von mehr als 80 Millionen Franken (66,5 Millionen Euro) der Hitachi Zosen Inova umfasst eigenen Angaben zufolge den Bereich Feuerung, Dampferzeugung und Abgasreinigung.
Die Energy-from-Waste-Anlage bestehe aus zwei Verbrennungslinien, die je 12,5 Tonnen Abfall pro Stunde verwerten sowie 94 Megawatt thermischer Leistung erzeugen. Die aus der Verbrennung freigesetzte Energie in Form von Dampf werde sowohl als Prozessdampf in der Papierfabrik Perlen als auch zur Stromerzeugung genutzt. Mit rund 155 Gigawattstunden Strom, die pro Jahr produziert werden, könne der Bedarf von rund 38.000 Haushalten gedeckt werden.
Von der Abwärme profitiere die nahe gelegene Papierfabrik Perlen: Mit dem Ersatz von jährlich 40 Millionen Litern Heizöl in der Produktion werde der CO2-Ausstoß der Fabrik um rund 90.000 Tonnen reduziert. Die Anlage in Perlen werde die Kehrrichtverbrennungsanlage (KVA) Luzern ersetzen, die am Ende ihrer Lebensdauer angelangt sei.
Nach diesem definitiven Zuschlag ist das Projekt Perlen bereits der zweite Großauftrag an die Schweizer Technologieführerin für Energy-from-Waste-Anlagen im Jahr 2012 so Hitachi Zosen Inova. Ende März erhielt das früher als Von Roll Inova bekannte Unternehmen die Zusage für die Generalunternehmerschaft für das Projekt Ferrybridge in Grossbritannien mit einem Auftragsvolumen von rund 330 Millionen Franken (275,5 Millionen Euro).