Es würden eindeutige Hinweise auf eine korrekte industrielle Kompostierung gemäß europaweit harmonisierter Norm EN 13432 gegeben. Die Norm mache klare Vorgaben für beispielsweise Rottezeiten, Ort oder auch Schwellenwerte für Ökotoxizität, die die Tragetaschen einhalten müssen. Tragetaschen, die diese Bedingungen erfüllen und durch anerkannte, unabhängige Institutionen zertifiziert wurden, tragen das Keimling Logo, erklärt European Bioplastics. Die so gekennzeichneten Tragetaschen bauten in der überwiegenden Mehrheit, der in Deutschland vorhandenen Kompostierungsanlagen vollständig ab. „Wie man die Kompostierung von Tragetaschen künftig weiter auf die Bedürfnisse der Entsorgungswirtschaft abstimmen kann, ist bereits Gegenstand des Dialogs unserer Branche mit der Verwertungsindustrie“, erklärt Andy Sweetman, Vorstandsvorsitzender von European Bioplastics.
Immer mehr Kunststoffprodukte in Deutschland würden teils oder vollständig aus erneuerbaren Rohstoffen hergestellt. Im Zuge von Umwelt- und Klimaschutz sowie vor dem Hintergrund schwindender Erdölvorräte ist dies in den Augen der European Bioplastics eine notwendige ökonomische und ökologische Umstellung.
Bei den im Handel erhältlichen kompostierbaren Tüten belaufe sich der Anteil erneuerbarer Rohstoffe momentan auf mindestens 30 Prozent, in Einzelfällen auf über 50 Prozent. Dieses Mischverhältnis garantiere eine gute Funktionalität der Tüte sowie die Möglichkeit zur mehrfachen Verwendung. Die Industrie arbeite daran, den erneuerbaren Anteil des Materials stetig zu erhöhen. „Biokunststoffe sind dabei aus der Nische zu treten, und werden zunehmend sichtbarer für den Verbraucher. Wie in jedem innovativen Feld, entwickeln wir unsere Materialien und Produkte stetig weiter und speziell bei Biokunststoffen gibt es ein großes, ungenutztes Potential. Zahlreiche der heute offenen Fragen werden wir in den nächsten Jahren beantworten können“, äußert sich Sweetman zuversichtlich