Zudem kommen die Institute laut Studie zu dem Ergebnis, dass die erneuerbaren Energien langfristig deutlich kostengünstiger sind als eine auf Kohle, Öl und Gas basierte Energieversorgung.
Leitfrage der Untersuchung „Langfristszenarien und Strategien für den Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland“ war es, unter welchen Bedingungen die im Laufe des letzten Jahres beschlossenen Maßnahmen in Zusammenhang mit der Energiewende bis zum Jahr 2050 umsetzbar sind. Wesentliches Ergebnis: Die politischen Ausbauziele im Bereich der erneuerbaren Energien werden in allen Szenarien sicher erreicht. Grundlage dafür sei das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).
Nach den Ergebnissen der Studie liegt der Anteil erneuerbarer Energien im Strombereich 2020 in allen Szenarien mit rund 40 Prozent deutlich über dem von der Bundesregierung gesetzten Ziel von 35 Prozent. Bereits im vergangenen Jahr lag der Anteil bei 20 Prozent. Für 2050 weisen die drei Hauptszenarien der Studie einen Anteil der erneuerbaren Energien von etwa 85 Prozent bis 87 Prozent aus. Auch die Erneuerbare-Energien-Ziele im Bereich Mobilität und Wärme werden demnach erreicht beziehungsweise übertroffen werden.
Die Studie enthält auch Aussagen zu den ökonomischen Wirkungen der Energiewende. Zwar seien erneuerbare Energien derzeit noch teurer als Kohle, Öl und Gas. Während aber die Preise von Kohle, Öl und Gas auch künftig weiter steigen dürften, würden erneuerbare Energien immer kostengünstiger. So erwarten die Forscher für 2030 bei konsequenter Umsetzung der Ziele der Energiewende für Strom aus erneuerbaren Energien durchschnittliche Kosten von nur noch 7,6 Cent/kWh, während die Kosten für Strom aus Steinkohle und Erdgas dann bereits über 9 Cent/kWh ansteigen.
Nachdem in Deutschland bis Ende 2010 nach Angaben des Bundesumweltministeriums bereits etwa 150 Milliarden Euro in Anlagen zur erneuerbaren Strom- und Wärmebereitstellung investiert wurden, kann das Investitionsniveau bei konsequenter Umsetzung der Energiewende in den nächsten Jahrzehnten jeweils auf etwa 200 Milliarden Euro ansteigen. Gleichzeitig verminderten sich die Ausgaben für importierte fossile Energieträger, die 2010 noch bei knapp 70 Milliarden Euro lagen, ganz erheblich: Für 2030 wird gemäß den Ergebnissen der Studie erwartet, dass sich die Importrechnung Deutschlands durch verstärkte Nutzung erneuerbaren Energien bereits um etwa 30 bis 35 Milliarden Euro pro Jahr vermindert.
Im Rahmen der Studie hatten das DLR (Stuttgart), Fraunhofer IWES (Kassel) und IfnE (Teltow) verschiedene Szenarien entwickelt. Diese unterscheiden sich insbesondere hinsichtlich der Annahmen zur Entwicklung der langfristigen Speicherung überschüssigen Stroms aus erneuerbaren Energien, des Verkehrssektors, der Stromeinsparziele sowie der Klimaschutzziele. In allen Fällen galten strenge ökologische Maßstäbe, so das BMU.