Nach den Worten von Eric Rehbock, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse), werde aber auch das Recycling von Abfällen unter dieser Entwicklung leiden, weil aufgrund der Unterkapazitäten die Müllverbrennungspreise weiter fallen werden und somit kein wirtschaftlicher Anreiz für die stoffliche Verwertung gegeben ist. „Je länger mit dieser notwendigen Strukturanpassung gewartet wird, desto größer wird das Problem werden“, erklärte Rehbock.
Die Autoren der HWWI-Studie, Sven Schulze und Friso Schlitte, untersuchen die Konsequenzen dieser und weiterer sozio-ökonomischer Entwicklungen für die Abfallmengen und Behandlungskapazitäten bis 2020. Der Fokus gilt den Siedlungsabfällen und den Abfällen aus Produktion und Gewerbe. Basierend auf Annahmen zum Trennungsverhalten und seiner Änderung im Zeitablauf, zur Bevölkerungsentwicklung, zur wirtschaftlichen Entwicklung und zum Ressourceneinsatz in Unternehmen entwirft die Studie drei Szenarien (Trend, Trennung, Tradition) für die künftigen Abfallmengen.
Den Ergebnissen aller drei Varianten ist ein Rückgang der Abfallmengen im Hausmüll, aus hausmüllähnlichen Gewerbeabfällen sowie aus Produktion und Gewerbe gemein. Zugleich nehmen jeweils Bio- und Grünabfälle merklich und die Abfallmengen aus Leichtverpackungen leicht zu.