Wie der Fachverband des Bundesverbands Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse) weiter mitteilte, gestaltete sich der Verkauf von sortierter Bekleidung nach Osteuropa und Afrika positiv. Für Schuhe habe es weiterhin einen soliden Absatz mit unverändert gutem Preisniveau gegeben. Die Nachfrage nach Putzlappen und Recyclingartikel könne durch die boomende Industrie als gut bezeichnet werden. Teilweise habe die Nachfrage nach Putzlappen das Angebot deutlich überstiegen, was zu steigenden Verkaufspreisen geführt habe. Auch die Recyclingartikel aller Qualitäten seien problemlos abzusetzen gewesen. Der Verkauf von Federn habe sich immer besser entwickelt, aber bisher nicht das einstmalige Spitzenniveau erreichen können.
Problematisch sei für die Alttextilbranche die kontinuierlich sinkende Qualität der gesammelten Altbekleidung durch asiatische Billigtextilien, die überwiegend aus Kunstfasern bestehen teilt der FTR-Fachverband Textilrecycling mit. Die beträchtliche europäische Nachfrage nach Originalware, die oftmals nicht in ausreichenden Mengen am Markt verfügbar gewesen sei, habe dazu geführt, dass sich die Preisbildung zu wenig an der tatsächlichen Qualität der Originalware orientiert habe. Steigende Containermieten und zeitweise zurückgehende Erfassungsmengen hätten diese Tendenz verstärkt und insgesamt die Geschäftstätigkeiten verkompliziert.
Starker „Containerwildwuchs“ im vergangenen Jahr
Auch die Aufstellung illegaler Altkleidercontainer durch zahlreiche dubiose Sammler wirken sich laut bvse-Fachverband negativ auf die Marktverhältnisse und das Ansehen kompetenter Fachbetriebe aus. Als Ergebnis einer Umfrage innerhalb der Mitgliedschaft des bvse hat sich ergeben, dass über 65 Prozent der Textilrecycler in 2011 feststellen mussten, dass im Vergleich zu 2010 wesentlich mehr illegale Container aufgestellt wurden. Um dieser Problematik entgegenzuwirken, werde sich der Fachverband Textilrecycling im bvse aktiv und konstruktiv an der Bekämpfung des „Containerwildwuchses“ beteiligen, indem den betroffenen Kommunen eine konkrete Unterstützung und Zusammenarbeit angeboten werde.
Im letzten Jahr sei nach der neu geplanten Definition zur „Gemeinnützigen Sammlung“ im Kreislaufwirtschaftsgesetz zu befürchten gewesen, dass die Beteiligung von gewerblichen Dienstleister bei gemeinnützigen Sammlungen nur noch zum Selbstkostenpreis zulässig sei. Um diese Zusammenarbeit auch weiterhin uneingeschränkt durchführen zu können, setzte sich der bvse eigenen Worten zufolge erfolgreich bei der Novellierung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes ein.
Zudem hat sich der bvse-Fachverband Textilrecycling (FTR) gegenüber der Europäischen Kommission dafür stark gemacht, dass End-of-waste-Verfahren von Alttextilien nicht weiter zu verfolgen, da Alttextilien nach Auffassung des FTR zu keinem Zeitpunkt Abfall sind. Mittlerweile habe die EU-Kommission auf diese FTR-Forderung positiv reagiert und mitgeteilt, dass keine EU-Verordnung für das Ende der Abfalleigenschaft von Alttextilien geplant sei.