In Großhöchstetten und Weißlingen sei es nun möglich, die leeren Getränkekartons dem Recycling zuzuführen. Die beiden Gemeinden seien Pioniere in einem zweijährigen Pilotversuch, so der Verein Getränkekarton-Recycling Schweiz. Der Verein hat das Projekt initiiert und unterstützt die Pioniergemeinden bei der Einführung von Getränkekarton-Recycling. Damit werde Realität, was bisher in der Schweiz erst eine Idee war: Die Weiterverwertung der wertvollen Verpackung.
Die Getränkekartons, welche in den Pilotgemeinden gesammelt werden, kommen nach Angaben des GKR Weinfelden zur Thurpapier Model AG. Dort würden die Zellstoff-Fasern, die durchschnittlich drei Viertel der Verpackung ausmachen, zu Karton verarbeitet. Das Kunststoff-Alu-Gemisch, das sogenannte Reject, werde in Zementwerken verwertet und ersetze dort Kohle und Bauxit.
Der Pilotversuch sei ein erster Schritt. Das Projekt diene dazu, neue Erkenntnisse aus der Recycling-Praxis zu gewinnen. Die praktische Umsetzung soll zeigen, so der Verein, was für die Bevölkerung in der Gemeinde wichtig ist, sowie allfällige Unterschiede in den einzelnen Gemeinden identifizieren. Der Pilotversuch werde auch wertvolle Erkenntnisse zur Kostenstruktur liefern. Die Erfahrungen, welche mit den Pioniergemeinden und lokalen Partnern gesammelt werden, bildeten die Grundlage für die nächsten Entwicklungsschritte.
„Was in der Schweiz nun mit einem Pilotversuch anläuft, ist in den meisten europäischen Ländern schon längst eine Selbstverständlichkeit. Dort werden Getränkekartons teils schon seit Jahrzehnten gesammelt und recycelt“, meint der Verein Getränkekarton-Recycling. Besonders gut funktioniere das Recycling in Luxemburg, Norwegen, Belgien, Österreich und Deutschland.