Mit 401.300 Tonnen Folien, Tuben, sowie Aerosoldosen und Getränkedosen aus Aluminium produzierten die Hersteller von Aluminiumverpackungen nahezu auf dem Spitzenniveau des Vorjahres (2010: 405.000 t). Diese Zahlen hat der Gesamtverband der Aluminiumindustrie (GDA) publiziert. Dünnere Aluminiumfolien und der Trend zu leichteren Verpackungen hätten zu den geringeren Ablieferungen geführt. Bei leicht rückläufiger Nachfrage zu Beginn des Jahres 2012 aufgrund der Konjunkturschwäche im Euroraum, sei die Kapazitätsauslastung der exportorientierten Unternehmen aber immer noch gut. „Aufgrund der währungs- und fiskalpolitischen Unwägbarkeiten in Europa und drastischer Einschnitte in einigen europäischen Ländern wurden die Budgets für 2012 vielerorts vorsichtig geplant“, berichtet Wellner. Der leichte Auftragsrückgang zu Beginn des Jahres 2012 habe aber auch Vorteile, so würden die zuletzt langen Lieferzeiten auf ein Normalmaß zurückgeführt.
Insgesamt hat sich die Produktion in den einzelnen Verpackungssegmenten nach Angaben des GDA im vergangenen Jahr stabil entwickelt. Die Nachfrage nach Aluminiumtuben habe sich auf dem hohen Niveau des Vorjahres bewegt. Die Getränkedosenproduktion habe zulegen können. Leicht rückläufig sei aufgrund von Materialreduzierungen der Inlandsmarkt für Aluminiumfolien und dünne Bänder gewesen. Deutlich wachsen können hätten erneut die Hersteller von Aluminium-Aerosoldosen, die einen neuen Produktionsrekord erzielten.
„In den stabilen Produktionszahlen für 2011 spiegelt sich eine starke Nachfrage aus den Hauptabsatzmärkten Lebensmittel, Kosmetik und Pharma wider. Auch international boomt die Nachfrage“ weiß Monika Kopra-Schäfer, Vorsitzende des GDA-Fachverbandes Tuben, Dosen und Fließpressteile. „Neben dem originären Produktschutz sind es vor allem Convenience-Attribute, die den Markterfolg von Alu-Verpackungen begründen.“ So sei bei Aerosoldosen der anhaltende Trend zu geformten und geprägten Dosen ein Grund für die gute Nachfrage. Bei Aluminiumtuben nehme das Geschäft mit nichtverschreibungspflichtigen Medikamenten zu. „Hier steigen die Anforderungen an die Verpackungsgestaltung, Tuben mit kreativem Design verkaufen sich auch im Pharmasektor besser“, so Kopra-Schäfer.
Für das Jahr 2012 zeigen die Hersteller von Aluminiumverpackungen eher Zuversicht. „Bisher rechnen wir weiterhin mit einer stabilen Entwicklung, denn die Forecasts liegen in den wichtigsten Abnehmermärkten für Aluminiumverpackungen auf dem Vorjahresniveau. Jedoch wird derzeit mit kürzeren Fristen gebucht. Deswegen reicht der Ausblick nur bis etwa zur Jahresmitte“, sagt Manfred Mertens, Vorsitzender des GDA-Fachverbandes Aluminiumfolien.
Die Hersteller von Aluminiumverpackungen erzielen laut GDA rund 70 Prozent ihres Absatzes im Ausland. Dabei macht die Konjunkturschwäche im Euroraum Manfred Mertens weniger Sorgen. „Die deutschen Hersteller werden europa- und weltweit wegen ihrer hohen Qualität und Wettbewerbsfähigkeit geschätzt. Die Signale aus den Kundenbranchen sind für 2012 bisher durchweg positiv.“ Er weist zudem auf die Vorteile von Aluminiumverpackungen hin. Aluminium gehöre zu den universell einsetzbaren und leistungsfähigsten Packstoffen mit exzellenten Barriereeigenschaften – als Monomaterial, aber auch im Verbund mit anderen Packstoffen, wenn es um die Einhaltung lebensmittelrechtlicher Vorgaben und den optimalen Schutz des Füllgutes gehe, so Mertens.
Zufrieden ist die Branche auch mit der Entwicklung bei der Getränkedose. Die Getränkedose finde langsam aber beständig ihren Weg zurück in die Verkaufsregale. Die Wiederlistung bei zahlreichen Discountern habe das Comeback der Dose forciert. Die Produzenten sind zuversichtlich, so der GDA, dass der positive Trend auch 2012 anhält, da auch die Verbraucher wieder verstärkt zu diesem Gebinde greifen, vor allem in den Segmenten Bier sowie bei Energy- und Erfrischungsgetränken. Zudem profitiere die Dose vom zunehmenden Glasverbot bei Großveranstaltungen und in 2012 außerdem von sportlichen Großereignissen wie Fußball-EM und Olympischen Spielen.
Recycling von Alu-Verpackungen hat neues Rekordhoch erreicht
Gute Nachrichten kommen auch vom Verpackungsrecycling. Das Recycling von Aluminiumverpackungen in Deutschland habe auf einem hohen Niveau nochmals zugelegt und im Jahr 2010 ein neues Rekordhoch erreicht. Von den in diesem Jahr in Verpackungen eingesetzten 91.800 Tonnen Aluminium wurden 79.300 Tonnen verwertet. Dies entspreche einer Recyclingrate von 86,4 Prozent, wie die GVM Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung mbH, Mainz, in einer aktuellen Studie ermittelt hat.
Für Aluminium-Getränkedosen im Pfandsystem geht die GVM sogar von einem Rücklauf von 96 Prozent aus. Dies sei der höchste Wert in Europa. „Wir verfügen in Deutschland über gut etablierte Strukturen zur Sammlung und Verwertung gebrauchter Verpackungen. Die Schließung von Materialkreisläufen ist der richtige Weg zur Ressourcenschonung und Energieeinsparung“, stellt Manfred Mertens fest.
Sorgen machen den Herstellern von Aluminiumverpackungen die steigenden Kosten für Energie, Lacke und Druckfarben sowie Löhne. „In einem immer härter werdenden Wettbewerbsumfeld werde es immer schwieriger, die steigenden Kosten in der
Lieferkette weiterzureichen“, verdeutlicht Monika Kopra-Schäfer abschließend.