Diese Zuversicht wird auch nicht durch den leichten Rückgang der Produktion um 0,5 Prozent im Jahr 2011 allzu stark getrübt. „Wir haben in den letzten beiden Jahren nahe am Allzeithoch produziert, deshalb hat die nachlassende Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte 2011 insgesamt zu einem schwächeren Ergebnis geführt“,
Insgesamt belief sich die Erzeugung der 34 deutschen Aluminiumhalbzeugunternehmen im vergangenen Jahr nach Angaben des Fachverbandes auf 2,443 Millionen Tonnen. Der höchste Anteil an der deutschen Aluminiumhalbzeugproduktion entfalle auf die Aluminiumwalzwerke, die knapp die Hälfte an der europäischen Walzproduktion halten würden. Die Produktion von Walzprodukten aus Aluminium habe im Jahr 2011 insgesamt 1.835.381 Tonnen betragen. Das sei ein leichter Rückgang um 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2010: 1.876.792 Tonnen). Im Januar 2012 seien 145.439 Tonnen Walzprodukte produziert worden, dies entspreche einem Minus um 6,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Das Minus im Jahr 2011 und zu Jahresbeginn 2012 führt GDA-Geschäftsführer Christian Wellner auf die allgemein schwächere Industrieproduktion und rezessive Tendenzen in der Eurozone zurück, dem bei weitem wichtigsten Exportmarkt der deutschen Aluminiumindustrie. „Wir kommen von einem hohen Niveau, da ist der leichte Rückgang gut aufzufangen. Bis Mitte des Jahres werden sich unsere Märte aber wieder stabil zeigen“, so Christian Wellner. Größter Abnehmer von Aluminiumwalzhalbzeugen seien neben Automotive die Märkte Verpackung und technische Anwendungen (Maschinenbau und Elektrotechnik), die zusammen knapp drei Viertel des Bedarfs an Walzprodukten aus Aluminium darstellten. Der verbleibende Teil des Bedarfs gehe in die Bereiche
Bau, Handel sowie sonstiger Endverbrauch.
Durchweg positive Zahlen melden laut GDA die Produzenten von Press- und Ziehprodukten aus Aluminium. Ihre Produktion stieg demnach im Jahr 2011 um 5 Prozent auf 602.852 Tonnen (2010: 574.257 Tonnen). Auch zu Beginn des Jahres habe sich der positive Trend fortgesetzt, die Tonnage sei im Vergleich zum Vorjahr um 3,2 Prozent gestiegen. Wichtigste Märkte für Press- und Ziehprodukte aus Aluminium seien mit etwa 60 Prozent des Bedarfs der Bau- und der Verkehrssektor. Der verbleibende Teil des Bedarfs gehe in die Bereiche Blech- und Metallwaren sowie sonstiger Endverbrauch. „Alle Prognosen sprechen dafür, dass sich diese Märkte weiterhin stabil entwickeln“, erläutert Friedrich Brökelmann. Allerdings gebe es auch hier Unwägbarkeiten. „Die deutschen Strangpresser liefern eine Vielzahl von Profilen für den Solarmarkt. Die Kürzung der Solarförderung hat kurzfristig negative Auswirkungen auf die Produktion.“
Um sich von zyklischen Schwankungen einzelner Märkte unabhängiger zu machen, hätten die Profilproduzenten in den vergangenen Jahren ihren Produktmix stark erweitert, so dass Schwächen einzelner Märkte anderweitig kompensiert werden könnten. „Zudem führt der größere Produktmix zu einer besseren Gesamtauslastung aller Presswerke“, so Christian Wellner.