Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse) betont: „Wenn Sekundärrohstoffe so weit wie möglich aus unseren Abfällen wieder gewonnen und wieder in der Industrieproduktion eingesetzt werden, benötigt Deutschland weniger natürliche Rohstoffe. Das ist gerade für Deutschland als rohstoffarmes Land mit hoher Industrieproduktion von großem Vorteil.“
Wo Recycling ökonomisch und ökologisch sinnvoll sei, müsse es deshalb Vorrang gegenüber der Verbrennung erhalten. Doch nach wie vor behinderten laut bvse Überkapazitäten in den meist kommunalen Müllverbrennungsanlagen, aufgrund der daraus resultierenden niedrigen Verbrennungspreise, das Recycling in Deutschland. Noch landeten deshalb zu viele Wertstoffe in der Verbrennung und finden nicht den Weg in die vorhandenen Recyclinganlagen. „Wir kommen deshalb nicht umhin, zügig Überkapazitäten abzubauen“, fordert der bvse-Hauptgeschäftsführer.
Rehbock weist auch auf die Möglichkeit hin, konkrete Recyclingquoten, beispielsweise für Kunststoffe, festzuschreiben. Studien belegten eindeutig die 3,5-fach höhere Nutzungsdauer eines Kunststoffs beim Recycling im Vergleich zur Verbrennung. Dazu komme eine nachweislich positive CO2Bilanz beim Recycling. Daher sei, auch unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten, das Kunststoffrecycling die bessere Umweltoption. Deshalb seien auch spezielle Recyclingquoten für Kunststoffe sinnvoll, denn nur wenn messbare Parameter vorgegeben sind, werden tatsächlich konkrete Anstrengungen hin zu mehr Recycling unternommen.