„Im vierten Quartal haben unsere Unternehmen ihre zu Jahresbeginn erzielten Mengengewinne dann teilweise wieder eingebüßt, was in einigen Marktsegmenten zu leichten Rückgängen führte“, führte Wellner weiter aus.
In Deutschland wurden nach den aktuellen GDA-Daten im Jahr 2011 rund 1,067 Millionen Tonnen Rohaluminium erzeugt. Damit sei die Produktion um 5,3 Prozent gegenüber 2010 angestiegen. Die Herstellung von Rohaluminium habe sich im Jahr 2011 auf 432.472 Tonnen Primäraluminium und 634.441 Tonnen Sekundäraluminium aufgeteilt. Gegenüber dem Vorjahr sei der Anstieg beim Primäraluminium mit 7,5 Prozent stärker als beim Sekundäraluminium mit 3,8 Prozent ausgefallen.
Die Erzeugung von Aluminiumhalbzeug habe sich 2011 auf 2,443 Millionen Tonnen belaufen. Gegenüber 2010 sei dies ein leichter Rückgang von 0,5 Prozent. Die Unternehmen produzierten Walzprodukte, Strangpressprodukte, Drähte und Schmiedeteile. Quantitativ sei die Produktion
von Aluminiumhalbzeug der wichtigste Bereich der deutschen Aluminiumindustrie.
In der Aluminiumweiterverarbeitung wurden laut GDA-Jahresbilanz in Deutschland 2011 363.076 Tonnen hergestellt. Das Produktionsvolumen sei damit gegenüber dem Vorjahr nahezu konstant geblieben. Die Weiterverarbeitung werde aufgegliedert in die Bereiche „Folien und dünne Bänder“, „Tuben, Dosen und Fließpressteile“ sowie Metallpulver. Während die Produktion von Folien und dünnen Bändern um 1,6 Prozent zurückgegangen sei, sei es bei Tuben, Dosen und Fließpressteilen zu einem Anstieg um 7,8 Prozent gekommen. Die Erzeugung von Metallpulver habe immerhin um 5,2 Prozent zugenommen
“ Unsere Wettbewerbsposition in Europa ist gut“
Die Rahmenbedingungen der Aluminiumkonjunktur haben sich in den zurückliegenden sechs Monaten nach Ansicht des GDA-Chefvolkswirts Andreas Postler verschlechtert. „Die Messlatte für den Export wurde im Jahr 2011 schon recht hoch gelegt und schränkt weitere Wachstumschancen ein.“ Hinzu kämen rezessive Tendenzen in der Eurozone, dem bei weitem wichtigsten Exportmarkt der deutschen Aluminiumindustrie. Damit bleibe nur der Inlandsmarkt, um den Absatz auszuweiten und auch dieser könne sich nicht permanent vom konjunkturellen Umfeld abkoppeln. Zuversichtlich stimmen Andreas Postler hingegen die Erwartungen an wichtige Abnehmerindustrien. Für den Maschinenbau und die Elektrotechnik könne ein Wachstum von vier bis fünf Prozent erwartet werden.
Auch die Startchancen der Bauwirtschaft seien für das laufende Jahr 2012 nicht zu unterschätzen. Dies gelte insbesondere für den Wohnungsbau. Auch für die Automobilindustrie, die in den vergangenen Jahren deutlich expandieren konnte, stehe die Chance keinesfalls schlecht, das hohe Niveau – sowohl bei der Inlandsproduktion als auch bei den Exporten – halten oder sogar übertreffen zu können. „Unsere Wettbewerbsposition in Europa ist gut und das Vertrauen der deutschen Industrie in eine gute Entwicklung der Märkte stimmt zuversichtlich. In Deutschland sollte daher die Aluminiumproduktion 2012 nahe den hohen Produktionsniveaus von 2010 und 2011 liegen“, so Brökelmann.