Nach technischen Vorgaben der MBA Neumünster GmbH sei die Anlage der MEISH bereits im September 2011 umgebaut worden. „Vereinfachungen in der Verfahrenstechnik und Integration der Flensburger Anlage in das Stoffstrommanagement der MBA Neumünster haben Potenziale erschlossen, damit ein wirtschaftlicher Betrieb möglich und der Standort Flensburg erhalten werden konnte“, so Dietmar Schneider, Geschäftsführer der MBA Neumünster GmbH.
Die Kooperation mit der MEISH bedeute für die MBA Neumünster eine Stärkung ihrer Wettbewerbsfähigkeit auch in Hinblick auf zukünftige Ausschreibungen, ist die GmbH überzeugt. Denn bis 2020 müssten sechs Gebietskörperschaften in Schleswig-Holstein ihre Restmüllentsorgung neu ausschreiben. „Da sind wir gut gerüstet“, erläutert Norbert Bruhn-Lobin, Sprecher der Geschäftsführung der MBA Neumünster GmbH. „Zum einen punkten wir mit unserer zentralen Lage in Schleswig-Holstein, zum anderen mit unserem sicheren und hoch effizienten EBS-Abfluss bei maximaler Integration in den Strom- und Wärmemarkt.“ Denn bei beiden Anlagen, TEV Neumünster und HKW Flensburg, handele es sich um effiziente Anlagen an Top-Standorten der Kraft-Wärme-Kopplung. Damit bewegten sich beide Stadtwerke im Zielkorridor der von der Bundesregierung angegebenen Eckdaten zur Energiewende.
Die MBA Neumünster GmbH als Unternehmen der SWN Entsorgung GmbH (74 Prozent) und der Remondis Nord GmbH & Co. KG in Melsdorf (26 Prozent) hat eigenen Angaben zufolge im Jahr 2011 einen Umsatz von rund 27,5 Millionen Euro erzielt, davon circa 20 Millionen Euro aus der Verwertung von Abfällen. Das Kraftwerk der Stadtwerke Flensburg ist nach Angaben der MBA Neumünster mit einem Wirkungsgrad von circa 85 Prozent hocheffizient, weil es in umweltschonender Kraft-Wärme-Kopplung die Energie der eingesetzten Brennstoffe sehr gut ausnutze. Mit 98 Prozent der Haushalte und Gewerbebetriebe, die in Flensburg an die Fernwärme angeschlossen seien, verfügten die Stadtwerke Flensburg über eine der weltweit höchsten Anschlussraten in der Fernwärme.
In den letzten Jahren seien von der MEISH, die eine 100-prozentige Tochter der Stadtwerke Flensburg GmbH ist, zwischen 40.000 und 60.000 Tonnen EBS an das Flensburger Kraftwerk geliefert und verwertet. Die MBA Neumünster GmbH betreibt seit 2005 im Süden der kreisfreien Stadt Neumünster, eine Mechanisch-Biologische Stabilisierungsanlage (MBS), die den Angaben zufolge jährlich rund 250.000 Tonnen Haus- und Sperrmüll sowie Gewerbeabfälle und Verpackungsreste verarbeitet.
Als Produkt entstehen pro Jahr rund 160.000 Tonnen hochwertiger Ersatzbrennstoff und 40.000 Tonnen weitere heizwertreiche Fraktionen. Damit handele es sich um eine der größten mechanisch-biologischen Stabilisierungsanlagen in Deutschland. Der spezielle Ersatzbrennstoff-Kessel der SWN habe in den letzten Jahren jeweils rund 200.000 Tonnen EBS zur Strom- und Wärmeproduktion verwertet.