DERA legt Rohstoffsituationsbericht für Deutschland vor

Einen wichtigen Anteil bei der Versorgung mit Rohstoffen nimmt inzwischen das Recycling ein. In der deutschen Raffinade- und Rohstahlproduktion stammen 43 Prozent des Kupfers, 60 Prozent des Aluminiums, 69 Prozent des Bleis und 44 Prozent des Rohstahls aus sekundären Rohstoffen. „Damit liegt Deutschland deutlich über dem weltweiten Durchschnitt.“ Das schreibt die Deutschen Rohstoffagentur (DERA) in ihrem Rohstoffsituationsbericht für Deutschland.

Die Importabängigkeit für Metallerze und -konzentrate liege bei 100 Prozent. Durch das Recycling von Metallrohstoffen und den Zukauf von Schrott und Abfällen werde die Importabhängigkeit deutlich reduziert.

Laut Rohstoffsituationsbericht hat Deutschland im vergangenen Jahr 184,8 Millionen Tonnen Braunkohle, Steinkohle und Erdöl, 13,7 Millionen Kubikmeter Erdgas/Erdölgas sowie circa 573,5 Millionen Tonnen mineralische Rohstoffe zuzüglich 7,8 Millionen Kubikmeter Torf produziert. Das entspreche einem Wert von 17,7 Milliarden Euro. Dem gegenüber stünden importierte Rohstoffe im Gesamtwert von etwa 109,3 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr hätten alle Rohstoffgruppen einen Anstieg verzeichnet. Insbesondere seien wieder deutlich mehr Metallrohstoffe eingeführt worden (plus 66,8 Prozent).

Die Ausgaben für Industrieminerale seien um 33,3 Prozent gestiegen, das Ausgabenplus für Energierohstoffe sei mit 15,1 Prozent hingegen etwas geringer ausgefallen. Wie in den Jahren zuvor entfiel nach DERA-Angaben der größte Teil der Importausgaben auf Energierohstoffe, gefolgt von Nicht-Eisen (NE)-Metallen, Edelmetallen und Metallen der Eisen- und Stahlindustrie. Das Schlusslicht mit einem Anteil von 1,9 Prozent am Gesamteinfuhrwert bildeten die Nichtmetalle. „Die Importe haben sich damit nach dem massiven Einbruch im Jahr 2009 wieder auf das Niveau der Jahre 2006/2007 eingependelt“, so die Autoren des Rohstoffsituationsberichts.

Zu den zukünftigen Herausforderungen für die deutsche Wirtschaft sagt Hildegard Wilken, stellvertretende Leiterin der DERA und Mitautorin der Studie: „Die deutsche Wirtschaft ist seit 2004 mit einer geänderten Rohstoffsituation konfrontiert. Vor allem infolge des rasanten Wirtschaftswachstums der Schwellenländer, allen voran China, steigt die Rohstoffnachfrage kontinuierlich – wenn man einmal von einem kurzen Einbruch 2009 aufgrund der Finanz- und Wirtschaftskrise absieht.“ Diese Situation habe kurz- und mittelfristig Auswirkungen für deutsche und europäische Unternehmen beim Zugang zu Rohstoffen. In der deutschen rohstoffverarbeitenden Industrie setze sich daher zunehmend die Erkenntnis durch, dass insbesondere für die Einführung innovativer Technologien die Lieferketten bis in den primären Rohstoffsektor besser abgesichert werden müssten.

Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) erstellt seit 1980 in jährlicher Folge den Rohstoffsituationsbericht für Deutschland. Diese traditionelle und erfolgreiche Publikation wird nun von der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) in der BGR unter der Serie „DERA Rohstoffinformationen“ fortgeführt und weiterentwickelt. Jetzt liegt der Bericht für das Jahr 2010 vor. Er enthält Zahlen und Fakten, die die Rohstoffproduktion, den Au-ßenhandel, die Preisentwicklung und die Versorgungsituation Deutschlands mit mineralischen und Energierohstoffen widerspiegeln

Den Rohstoffsituationsbericht finden Sie unter:
http://www.deutsche-rohstoffagentur.de/DERA/DE/Home/dra_node.html

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