Somit wurden den aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts zufolge 30 Prozent des Klärschlamms in der Landwirtschaft als Dünger ausgebracht und rund 14 Prozent im Landschaftsbau eingesetzt. Im Landschaftsbau wird Klärschlamm zum Beispiel bei der Rekultivierung von Bergbauhalden und industriellen Altstandorten verwendet.
Klärschlamm werde nicht immer in dem Bundesland verwertet, in dem er anfällt. Gut 500 000 Tonnen (rund 27 Prozent) des Klärschlamms seien zur Verwertung in ein anderes Bundesland verbracht worden. Die größten Anteile an „exportiertem“ Klärschlamm fänden sich in Bayern (51 Prozent), Baden-Württemberg (48 Prozent) und Brandenburg (43 Prozent). Aus der Hansestadt Bremen wirderde fast der gesamte Klärschlamm (95 Prozent) in ein anderes Bundesland verbracht, während Mecklenburg-Vorpommern mit knapp 2 Prozent nur einen sehr geringen Anteil „exportiere“. Aus Berlin, Hamburg, Niedersachsen und dem Saarland werde überhaupt kein Klärschlamm in ein anderes Bundesland verbracht. Aus Baden-Württemberg gelange zusätzlich noch gut 1 Prozent des Klärschlamms zur Verwertung ins Ausland.
Bei der Art der Verwertung von Klärschlamm haben die Statistiker in Wiesbaden deutliche Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland festgestellt. Während in Westdeutschland (ohne Berlin) 57 Prozent des Klärschlamms verbrannt worden seien, seien es in Ostdeutschland (ohne Berlin) nur rund 28 Prozent gewesen. Hier seien dafür 38 Prozent des Klärschlamms bei landschaftsbaulichen Maßnahmen eingesetzt worden, im Westen seien es lediglich gut 9 Prozent gewesen. In der Landwirtschaft seien in Ost- und Westdeutschland jeweils rund 31 Prozent des Klärschlamms verwertet worden.