Die in vielen Segmenten der in- und ausländischen Papierindustrie nachfragebedingt verschlechterte Auftragslage führe dazu, dass zahlreiche Fabriken ihre Altpapier-Ordermenge reduzierten und ihre Rohstoffläger herunterfahren würden. Abstellmaßnahmen, die sonst auf die Weihnachtstage beschränkt waren, würden teils ausgeweitet, so der bvse-Fachverband Papierrecycling. Auch aus Fernost seien die Altpapierbestellungen verhalten. Dieser Effekt verstärke sich durch die übliche Order-Zurückhaltung vor dem Chinesischen Neujahrsfest. Die Altpapiersammelmenge hingegen befinde sich in Deutschland angesichts der sehr guten Produktionslage in Handwerk und Industrie auf unverändert hohem Niveau. Damit öffne sich die Schere zwischen steigendem Altpapieraufkommen und rückläufiger Nachfrage zunehmend.
Der monatelange Sinkflug der Altpapiererlöse greife den Altpapier-Entsorgungsunternehmen an die Substanz. Dies verstärke sich durch die parallel drastisch gestiegenen Kosten für Treibstoffe und Energie. Um kostendeckend arbeiten zu können, dränge sich daher den Altpapierentsorgern die Notwendigkeit auf, ihre Altpapieranfallstellen mit ins Boot zu nehmen. Im Interesse aller an der Altpapierkette Beteiligten sei für die nächsten Monate zu hoffen, so Reinhold Schmidt, bvse-Vizepräsident und Vorsitzender des bvse-Fachverbands Papierrecycling, dass die Altpapier einsetzende Papierindustrie ihre Rohstoffplanung vorausschauend, bedarfsgerecht und mit einer soliden Preispolitik gestalte.