Die in den vergangenen zwei Jahrzehnten erreichten Verbesserungen im Bereich der Wasserver- und Abwasserentsorgung seien unbenommen noch anstehender Probleme eine Erfolgsgeschichte, sagte Die brandenburgische Umweltministerin. Heute könne man in Brandenburg überall das von den Verbänden und Stadtwerken aufbereitete Trinkwasser bedenkenlos trinken. Die kommunalen Kläranlagen erfüllten die hohen Standards der europäischen Kommunalabwasserrichtlinie und trügen dazu bei, die Beschaffenheit der Gewässer nachhaltig zu verbessern.
„Dass wir heute ein so hohes Niveau bei der Wasserver- und Abwasserentsorgung erreicht haben, ist neben den Kommunen auch in hohem Maße ein Verdienst der Zweckverbände und Stadtwerke“, erklärte Tack. Für den Gewässer- und Umweltschutz stelle das in den vergangenen 20 Jahren Geleistete einen sehr wichtigen Beitrag dar.
Nach der Wiedervereinigung seien die Wasserver- und Abwasserentsorgung neu organisiert worden. Rechtliche Regelungen für die Gründung von Zweckverbänden und Stadtwerken hätten gefehlt, schildert Tack die damalige Situation. Viele Gemeinde- und Kommunalvertreter hätten kommunalpolitisches Neuland etreten. Trotz dieser Schwierigkeiten hätten die Zweckverbände und Stadtwerke investieren müssen, denn der Nachholbedarf im Bereich der Wasserver- und Abwasserentsorgung sei groß gewesen.
So habe Brandenburg im Vergleich zu den anderen Bundesländern beispielsweise mit etwa 52 Prozent den geringsten Anschlussgrad an öffentliche Kläranlagen gehabt. Die Defizite seien im ländlichen Raum besonders groß gewesen. In einigen Kreisen habe der Anschlussgrad an öffentliche Abwasserbehandlungsanlagen bei unter 20 Prozent gelegen.
Knapp 1 Milliarde Euro zur Förderung öffentlicher Abwasseranlagen
Allein in den vergangenen 20 Jahren sei zur Förderung öffentlicher Abwasseranlagen knapp 1 Milliarde Euro durch das Land Brandenburg ausgereicht worden. Heute seien rund 86 Prozent der brandenburgischen Bevölkerung, also mehr als zwei Millionen Einwohner, leitungsgebunden an über 240 kommunale Kläranlagen angeschlossen.
Unter Berücksichtigung einer Gesamtkapazität von etwa 3,5 Millionen Einwohnerwerten werde ein Anteil von etwa 2,6 Millionen Einwohnerwerten in brandenburgischen Kläranlagen für die kommunale Abwasserbehandlung vorgehalten. Der überwiegende Teil der restlichen Kapazität wird nach Angaben des brandenburgischen Landesumweltministeriums zur Reinigung von Abwasser aus Gewerbe und Industrie benötigt, das aufgrund seiner Zusammensetzung auf kommunalen Kläranlagen mitbehandelt werden darf. Darüber hinaus werde das von rund 11 Prozent der Bevölkerung anfallende Abwasser in abflusslosen Gruben gesammelt und ebenfalls den öffentlichen Kläranlagen zugeführt. Rund 3 Prozent der Einwohner behandelten ihr Abwasser in vollbiologischen Kleinkläranlagen.
Aus dieser positiven Entwicklung ergäben sich ganz erhebliche Frachtreduzierungen für die brandenburgischen Gewässer. Die große Leistungsfähigkeit der kommunalen Kläranlagen stehe aber auch für die gute Ausbildung und das hohe Verantwortungsbewusstsein des Betriebspersonals der Zweckverbände und der Stadtwerke, ihre Abwasserbehandlungsanlagen ordnungsgemäß zu betreiben, sagte Landesumweltministerin Tack
Auch der vom brandenburgischen Umweltministerium im Jahr 2010 unterstützte freiwillige Kennzahlenvergleich der kommunalen Aufgabenträger zeige den guten bis sehr guten Qualitätsstandard der brandenburgischen Wasserver- und Abwasserentsorgung.