Im Rahmen der Integration von Myllykoski hat UPM eigenen Worten zufolge eine umfangreiche Analyse der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit seiner Werke im Publikationspapierbereich vorgenommen. Die Bewertung umfasste demnach die Bereiche Effizienz der Assets, Verfügbarkeit und Kosten von zur Produktion benötigten Materialien sowie Endverbrauchermärkte. Als ein Resultat der Bewertung plant UPM seine Produktionskapazität bei Magazinpapier anzupassen, „um den Bedürfnissen seines globalen Kundenstamms gerecht zu werden“, wie der Papierkonzern es ausdrückt.
Die Planung beinhalte darüber hinaus die Restrukturierung überlappender Papierverkaufs- und Supply Chain Aktivitäten sowie globaler Funktionen. Laut UPM ist unter anderem geplant, das UPM-Myllykoski-Werk in Kouvola, Finnland und das UPM-Werk Albbruck in Deutschland dauerhaft zu schließen. Ferner plant UPM den Verkauf beziehungsweise einen anderweitigen Ausstieg aus der fransözischen Papierfabrik UPM Stracel sowie aus der UPM Paper Business Group. Außerdem plant UPM, die Papiermaschine 2 für ungestrichenes Feinpapier bei UPM Nordland Papier, Deutschland, vorübergehend abzustellen und die Geschäftstätigkeiten im Zellstoffwerk und in der Papierfabrik Pietarsaari zu straffen.
Werksschließungen wären fürs Jahresende vorgesehen
Die geplante Schließung der Werke UPM Myllykoski und UPM Albbruck wäre zum Jahresende vorgesehen. Der Verkaufsprozess des Werks Stracel würde im Herbst beginnen und sollte voraussichtlich innerhalb von zwölf Monaten abgeschlossen sein, heißt es von Seiten des Konzerns. Die Umsetzung der geplanten Maßnahmen würde die Anzahl der Mitarbeiter um etwa 1.170 reduzieren. UPM werde Möglichkeiten eines „From Job to Job“-Programms im Einklang mit der jeweiligen Gesetzgebung und den örtlichen Gegebenheiten prüfen, vorausgesetzt, dass der Plan in die Implementierungsphase übergehe. Die geplanten Maßnahmen würden in den anstehenden Verhandlungen mit den Mitarbeitern und Behörden diskutiert.
Basierend auf den Planungen wird UPM eigenen Angaben zufolge im dritten Quartal 2011 Abschreibungen auf Fixed Assets in Höhe von etwa 70 Millionen Euro und Kosten-Rückstellungen in Höhe von circa 200 Millionen Euro vornehmen. Die Netto-Cash-Auswirkungen durch den Restrukturierungsplan belaufen sich demnach auf etwa 170 Millionen Euro. Es wird erwartet, so UPM, dass die jährlichen Synergievorteile der Myllykoski-Akquisition inklusive der geplanten Maßnahmen bei insgesamt etwa 200 Millionen Euro liegen werden.
„Die Papierindustrie sieht sich aufgrund hoher Rohstoff-, Energie- und Logistikkosten sowie bedeutender Überkapazität mit schwerwiegenden Herausforderungen konfrontiert. Die Profitabilität unseres Papiergeschäfts liegt deutlich unter dem Niveau, das notwendig wäre, um langfristig nachhaltige Geschäftstätigkeiten auszuüben. Die geplante Restrukturierung würde die Wettbewerbsfähigkeit von UPM’s Geschäftstätigkeiten im Papierbereich weiter stärken und künftig die Notwendigkeit größerer Instandhaltungsinvestitionen reduzieren“, sagt UPM-CEO Jussi Pesonen. Mit den geplanten Maßnahmen würde UPM der Überkapazitäten-Problematik im Bereich Magazinpapiere begegnen. Darüber hinaus würde der Konzern die effiziente Nutzung unserer verbleibenden Kapazität sicherstellen. „Dieser Plan würde jedoch die Probleme der Papierindustrie auf der Kostenseite nicht lösen“, so Pesonen weiter.