Unter anderem weisen die Analysten der Deutschen Bank darauf hin, dass gerade für Industrieländer wie Deutschland das Bewirtschaften von Abfall-, Ausschuss- und Altmaterialien besonders reizvoll sein könne. Immerhin führe die gezielte Nutzung der Sekundärmaterialien in der Regel zu erheblichen Kostenersparnissen, heißt es in der neuen Studie „Rohstoffboom birgt für deutsche Industrie nicht nur Risiko“. Eine Politik, die das Recycling der Sekundärrohstoffe zusätzlich begünstige, sei damit durchaus auch eine Rohstoffpolitik. So seien für die ursprüngliche und erstmalige Produktion von Papier oder NE-Metallen wie Primäraluminium sehr große Energiemengen nötig, wohingegen das Recycling dieser Materialien aus bereits gebrauchten Endprodukten viel geringere Strommengen erfordere.
Kein Wunder also, so die von der Deutschen Bank abhängigen Forschungseinrichtung, dass die deutsche Industrie in den letzten Jahren immer stärker auch auf Sekundärmaterialien setze, indem sie die Blauen Tonnen und Sammelstellen von Altautos einbinde und als zusätzliche Rohstoffquellen nutze. Die Vorzüge einer derartigen Rohstoffpolitik für die Volkswirtwschaft liegen für die Analysten der Deutschen Bank auf der Hand: Sie reduziert die Rohstoffimportrechnung und erhöht die Sicherheit der Rohstoffbezüge zum Beispiel gegenüber Importen aus Krisenländern.
In der 20-seitigen Studie macht Deutsche Bank Research daneben auch deutlich, dass das Vordringen der großen Schwellenländer auf den internationalen Rohstoffmärkten und mögliche politisch motivierte Verknappungen des Rohstoffangebots eine engere Zusammenarbeit mit der Politik unverzichtbar machen. Nur so könne die Rohstoffbasis für die vielen Industriezweige und die privaten Haushalte dauerhaft und in vertretbarem Rahmen gesichert werden. Neueste EU-Initiativen gehen in die richtige Richtung und gäben Anlass zu Optimismus.