In Zahlen ist das laut EAA ein Zuwachs von rund 400 Millionen Getränkedosen, durch deren Recycling der Ausstoß von rund 50.000 Tonnen CO2 eingespart wurde. Die regionalen Unterschiede in der Recyclingrate lassen nach Ansicht Gesamtverband der Aluminiumindustrie (GDA) darauf schließen, dass das Potenzial noch keineswegs ausgeschöpft ist.
Deutschland, das 96 Prozent der konsumierten Aluminiumdosen wiederverwertet, führt die Länderliste an. Dies sei der höchste Wert in Europa. „Wir verfügen in Deutschland über ein hervorragend funktionierendes Verpackungsrecycling. Die hohen Recyclingraten für Aluminiumverpackungen zeigen, dass die Aluminiumindustrie sehr erfolgreich daran arbeitet, Wertstoffkreisläufe immer weiter zu schließen,“ kommentiert GDA-Geschäftsführer Christian Wellner diese Verwertungszahlen. „Bei der Getränkedose haben wir inzwischen ein Niveau erreicht, das vergleichbar ist mit den Recyclingraten im Automobil- und Bausektor“, ergänzt Hans-Jürgen Schmidt, Geschäftsführer der Deutsche Aluminium Verpackung Recycling GmbH (DAVR).
Gut eingeführte Sammelsysteme für Aluminium-Getränkedosen bestünden in den skandinavischen Ländern, dort würden jährliche Recyclingraten von rund 90 Prozent erzielt. Länder wie Belgien, die über gut organisierte Abfall-Sortiersysteme verfügen, würden ebenfalls hohe Recyclingraten erzielen, schreibt der GDA. Zudem würden erfolgreiche regionale Sammelinitiativen wie „Every Can Counts“ in Großbritannien von Ländern wie Frankreich und Österreich übernommen. Laut EAA sind die Recyclingraten in den einzelnen Ländern durch die Einführung moderner Sortiertechniken sowie verstärkter Verbraucherinformationen noch zu verbessern. Davon würden nicht nur Getränkedosen, sondern die gesamte Aluminiumverpackungsfraktion profitieren.
Aluminiumindustrie und Dosenhersteller streben bis 2015 eine Recyclingrate von 75 Prozent in Europa an, mit den Partnern anderer Metallverpackungsfraktionen soll der Wert für alle starren Metallverpackungen bis 2020 sogar auf 80 Prozent steigen. Der Beitrag zum Klimaschutz durch die Rückgewinnung des Metalls aus Verpackungen sei beträchtlich. Basierend auf den jetzigen Verwertungsraten betragen die jährlichen Einsparungen von Treibhausgaasen allein in Deutschland nach Berechnungen der DAVR etwa 370.000 Tonnen CO2-Äquivalente. Aufwendungen für Sammlung, Aufbereitung und Recycling sowie auftretende Materialverluste wurden berücksichtigt. Das entspreche der kompletten Treibstoffeinsparung von etwa 150.000 Autos auf Deutschlands Straßen.