Der Jahresüberschuss basiere auf einem positiven Betriebsergebnis. So lag das Ergebnis vor Steuern und Abschreibung (EBIT) bei 15,3 Millionen Euro inklusive Sondereffekten, erklärt das Unternehemen, dessen Kerntätigkeiten die Abfallverbrennung und Deponierung sind.
Eine “ordentliche Entwicklung” sieht die AGR-Geschäftsführung auch beim Eigenkapital des Konzerns mit 15,8 Millionen Euro nach 10,8 Millionen Euro in 2009. Dieses sei für die Finanzierung von Investitionen und Krediten sehr wichtig. Ronge: “Hier sind wir besser geworden, allerdings noch lange nicht am Ziel.” Der Bericht der Wirtschaftsprüfer von PwC zur Lage des AGR-Konzerns zum Geschäftsjahr 2010 lasse sich auf die folgenden drei Punkte zusammenfassen:
– weitere Stärkung der Eigenkapitalbasis als Folge positiver Ergebnisentwicklung,
– solide Liquiditätsausstattung,
– Anstieg des normalisierten Ergebnisses der betrieblichen Tätigkeit.
Die AGR-Gruppe setzte 2010 im Rahmen der laufenden Weiterentwicklung ihre Konsolidierungsmaßnahmen fort. “Wir haben eine klare Strukturierung unserer Aktivitäten vorgenommen”, sagte Ronge beim Sommergespräch. Dies seien die Geschäftsfelder Siedlungsabfall, Gewerbeabfall, Sonderabfall, Sekundärenergie und Unterstützung Kreislaufwirtschaft / Beratung. Daneben habe es im Jahr 2010 eine Vielzahl an operativen und organisatorischen Veränderungen in der Gruppe gegeben.
Neben der AGR als Konzernmutter gehörten dem Konsolidierungskreis im Berichtsjahr 2010 13 voll konsolidierte und zwei quotenkonsolidierte Gesellschaften an. 2009 waren es noch 16 voll konsolidierte Töchter. Aktuell werden zudem die Tochtergesellschaften KAKO und BAD verschmolzen, die in ähnlichen beziehungsweise sich ergänzenden Geschäftsfeldern arbeiten, erklärt die AGR. Die Beteiligung am Containerdienst Somplatzki sei Anfang 2011 verkauft und damit das Portfolio weiter bereinigt worden.
„Unternehmen stärker als bisher regional ausrichten“
“Zu unserm Kurs der Konsolidierung gehört auch, dass wir das Unternehmen noch stärker als bisher regional ausrichten. Hierzu sind bereits einige erfolgreiche Schritte getan, weitere müssen und werden folgen”, erläuterte Ronge seine Zielsetzung. “Nach dem Umzug der Verwaltung Ende letzten Jahres wird Herten für uns zum Nukleus unserer Arbeit im und für das Ruhrgebiet.” So ziehe aktuell auch die Lambda-Gesellschaft für Gastechnik, eine Tochtergesellschaft der AGR, von Wuppertal hierher.
Zur Entwicklung in den Geschäftsfeldern im vergangenen Jahr erklärte Ronge: “Das RZR, unsere Verbrennungsanlage mit sechs Linien, ist weiter auf Kurs. Das Wirtschaftsjahr 2010 war durchaus erfolgreich.” Es bestünden wesentliche Anlieferungsverträge zur langfristigen Auslastung der Anlage. Des Weiteren sei es gelungen, den Anteil an kleinen und mittelständischen Containerdiensten stabil zu halten. Ronge: “Vor allem die Deponie in Gelsenkirchen, auf der wir mineralische und inerte Materialien annehmen und sicher ablagern, arbeitet heute mit guten, tragfähigen Strukturen und mit einem ausgewählten Portfolio.” Die gute Konjunktur habe im vergangenen Jahr sicherlich hierzu beigetragen.
Die Anzahl der Mitarbeiter im Konzern sank laut AGR im Jahresdurchschnitt 2010 planmäßig auf 938 ohne Auszubildende, im Vorjahr waren es 978. Der Rückgang sei im Kern auf den Verkauf der Tochtergesellschaft EGR im Berichtsjahr zurückzuführen. Ronge dankte im Rahmen des Sommer-Pressegesprächs dem scheidenden Aufsichtsratsvorsitzenden Heinz-Dieter Klink “für seine ausgesprochen konstruktive Begleitung unserer Arbeit in den letzten sechs Jahren”