In der Anlage in Niedergebra werde dann in Zusammenarbeit mit der cyclos GmbH untersucht, wie die Kunststoffe sinnvoll werkstofflich oder energetisch verwertet werden können. „Wir wollen im Kampf gegen die Vermüllung der Meere nicht tatenlos daneben stehen, sondern mit unserem speziellen Know-how in der Verwertung vermischter und verschmutzter Kunststoffe einen aktiven Beitrag leisten“, begründen die Geschäftsführer der Unternehmen, Michael Scriba (mtm plastics) und Gunda Rachut (cyclos), ihr Engagement.
„Waste Free Oceans“ ist eine von Industrieunternehmen getragene Initiative. Auch die BKV-Plattform für Kunststoff und Verwertung, ein Zusammenschluss deutscher Kunststofferzeuger, -verarbeiter und -maschinenhersteller, zählt zu ihren Förderern. Sie wurde am 20. Mai 2011 von den europäischen Verbänden der Kunststoffverarbeiter EuPC und der Kunststoff-verwerter EuPR offiziell gestartet.
Die von der EU unterstützte Initiative zielt darauf ab, gemeinsam mit Fischern die an europäischen Küsten herumtreibenden Abfälle zu verringern. Mit spezieller Technik ausgestattete Fischerboote sollen den Müll einsammeln und wieder an Land bringen, wo er möglichst verwertet werden soll, erläutert mtm plastics. Einige europäische Unternehmen hätten sich ebenso wie mtm plastics dazu bereit erklärt, entsprechende Versuche zu unternehmen. Die cyclos GmbH stelle den Kontakt zu den Fischereipartnern her und begleite den Mengenstromnachweis des Materials von der Bereitstellung im Hafen bis zur Verwertungsanlage.
„Die herausgefischten Abfälle zu verwerten, ist nur einer von vielen Beiträgen im Kampf gegen die Vermüllung der Meere, den wir gern leisten. Daneben müssen aber vor allem vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden“, erklärt mtm-plastics-Geschäftsführer Scriba. Die hierzu notwendigen Kenntnisse über die Herkunft der Abfälle werde cyclos durch Untersuchungen der bei mtm angelieferten Abfälle herausarbeiten. Darüber hinaus würden aber dringend Anti-Littering-Kampagnen, die Verbraucher über die Folgen nachlässigen Umgangs mit Abfällen aufklären, sowie bessere Entsorgungsmöglichkeiten in den Häfen benötigt, damit Abfälle erst gar nicht ins Meer gelangen, fordert Scriba. Verbote bestimmter Produkte, wie sie derzeit auch auf europäischer Ebene angedacht werden, lehnt er dagegen als „ebenso schlichte wie international wirkungslose“ Maßnahmen ab.