Der Ausnutzungsgrad der Gerätekapazitäten habe sich etwas verringert; mit 72 Prozent (saison- und witterungsbereinigt) sei der Vorjahreswert (69 Prozent) allerdings deutlich übertroffen worden. »Nur« rund ein Viertel der Umfrageteilnehmer meldete laut ifo-Institut Produktionsbehinderungen, vor einem Jahr waren noch 35 Prozent von Behinderungen der Bautätigkeit betroffen. So habe im Berichtsmonat gerade noch jeder Siebte über Auftragsmangel geklagt, während 4 Prozent Arbeitskräftemangel spürten.
Die Reichweite der Auftragsbestände verharrte im Durchschnitt der Bausparten bei 2,8 Monaten (saison- und witterungsbereinigt); die Auftragspolster seien damit um 0,3 Monate größer als vor Jahresfrist. Den Firmenangaben zufolge konnten im Juni die Preise weiter heraufgesetzt werden. Nach den Meldungen der Firmen zu schließen, dürften sich auch in den kommenden Monaten Preiserhöhungsspielräume eröffnen, prognostizieren die Münchner Wirtschaftsforscher. Nach Einschätzung der Befragungsteilnehmer werde sich die Beschäftigtenzahl in der nächsten Zeit per saldo erhöhen.
Im Hochbau hat sich das Geschäftsklima laut ifo-Konjunkturtest verbessert. Dies sei in erster Linie auf günstigere Lageurteile sowie eine erhöhte Zuversicht bezüglich der Geschäftsperspektiven bei den im Wohnungsbau und im gewerblichen Hochbau tätigen Unternehmen zurückzuführen. Im öffentlichen Hochbau sei die Klimaaufhellung deutlich bescheidener ausgefallen.. Der Auslastungsgrad der Gerätekapazitäten sei um einen Prozentpunkt auf 73 Prozent geschrumpft; vor Jahresfrist habe die Kapazitätsauslastung bei 70 Prozent gelegen.
Knapp ein Viertel der Befragungsteilnehmer habe über Behinderungen der Bautätigkeit geklagt. 15 Prozent (Juni 2010: 24 Prozent) machten die unbefriedigende Auftragslage dafür verantwortlich. Im Hochbau insgesamt reichten die Auftragsbestände für 2,8 Monate, vor einem Jahr war es knapp einen halben Monat weniger. Dabei verharrten die Auftragsreserven im Wohnungsbau bei 2,6 Monaten sowie im gewerblichen beziehungsweise öffentlichen Hochbau bei 3,3 respektive 2,3 Monaten. Die Meldungen lassen erkennen, so das ifo-Instiut, dass die Firmen im Berichtsmonat die Preise anheben konnten. Auch in den nächsten Monaten sollten sich – vor allem im Wohnungsbau und im gewerblichen Hochbau – Möglichkeiten für Preiserhöhungen ergeben.
Im Tiefbau klarte das Geschäftsklima geringfügig weiter auf. Sowohl die Urteile zur derzeitigen Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate seien nur etwas günstiger aus als im Vormonat ausgefallen. Die Auslastung des Maschinenparks sei zwar im Vergleich zum Mai auf nun 71 Prozent gesunken, im Juni 2010 seien die Geräte jedoch lediglich zu 67 Prozent im Einsatz gewesen.
24 Prozent der Unternehmen berichteten laut ifo-Konjunkturtest-Ergebnisse von einer Beeinträchtigung ihrer Bauaktivitäten. 16 Prozent klagten über zu wenig Aufträge (Juni 2010: 25 Prozent); nur 2 Prozent – nach immerhin 16 Prozent im Vorjahr – hatten Schwierigkeiten mit den Witterungsbedingungen.
Die Reichweite der Auftragsbestände schrumpfte nach ifo-Angaben im Straßenbau von 2,7 auf 2,6 Monate und blieb im sonstigen Tiefbau unverändert bei 2,9 Monaten. Im Durchschnitt der Tiefbausparten lagen die Auftragsreserven mit 2,8 Monaten über dem Niveau des Vorjahres (2,6 Monate). Nach den Meldungen der Umfrageteilnehmer zu schließen, konnten sie im Berichtsmonat die Preise vereinzelt heraufsetzen. Für die nächsten Monate rechneten die befragten Firmen mit weiterhin leicht anziehenden Preisen.