Den starken Anstieg der CO2-Emissionen führt das UBA im Wesentlichen auf die konjunkturelle Erholung der Wirtschaft und die kühle Witterung zurück. Die Emissionen von 2010 blieben jedoch deutlich unter dem Niveau von 2008. Durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien konnten 2010 gegenüber dem Vorjahr neun Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. „Es geht jetzt darum, energieeffiziente und emissionsarme Techniken weiter zu fördern“, sagt UBA-Präsident Jochen Flasbarth. Der Klimaschutz könne somit verstetigt werden und zugleich das Wirtschaftswachstum fördern.
Mit einer Gesamtemission von 960 Millionen Tonnen unterschreitee Deutschland deutlich den Kyoto-Zielwert 2008 bis 2012 von 974 Millionen Tonnen. Gegenüber 1990 seien die Emissionen im vergangenen Jahr damit um 23,1 Prozent gesunken. Hauptgrund für den Anstieg der Treibhausgasemissionen sei der der höhere Verbrauch an Brennstoffen: Für die Stromerzeugung seien mehr Braun- und Steinkohle sowie Erdgas eingesetzt worden. Das führte laut UBA zu einem deutlichen Anstieg der CO2–Emissionen. Wegen der kühlen Witterung habe sich der Verbrauch von Steinkohle und Erdgas für die Erzeugung von Heizwärme erhöht. Der Einsatz von Steinkohle sei auch durch das Wachstum der Stahlproduktion gestiegen, die im Vergleich zum Krisenjahr 2009 um 34 Prozent zunahm.
Die Emissionen der fluorierten Klimagase, womit per- und teilfluorierten Kohlenwasserstoffe HFKW und FKW sowie Schwefelhexafluorid gemeint sind,hätten sich unterschiedlich entwickelt: Während der Ausstoß an der FKW leicht um 0,5 Prozent zurückgegangen sei, seien die HFKW-Emissionen durch den verstärkten Einsatz im Bereich der Kälte- und Klimatechnik um 1,3 Prozent angestiegen. Die Emissionen von Schwefelhexafluorid stiegen laut UBA um 6,7 Prozent. Der Stoff wird vor allem in Isolier- und Schutzglas verwendet. Der deutliche Emissionsanstieg führt das Umweltbundesamt auf die zunehmende Entsorgung alter Schallschutzfenster und auf den gestiegenen Einsatz in der Metallindustrie zurück.