Die Gelbe Tonne könne problemlos zusätzliche Abfälle aus Kunststoff und Metallen, wie das Spielzeugauto, die Salatschüssel oder den Schraubenschlüssel aufnehmen, erklärt der DSD-Vorsitzende. „Damit würden wir eine bewährte und überdies kostengünstige Infrastruktur nutzen.“ Stattdessen sei manche Kommune dabei, Müllgebühren der Bürger in eigene Wertstofftonnen zu investieren. „Wozu soll jede Stadt ihre eigenen Tonnen kaufen, wenn sie diese von uns kostenlos bekommen kann?“, fragt Schreiter.
In Leipzig geben die Bürger schon heute Abfälle aus Plastik und Metallen in die Gelbe Tonne. Das Beispiel zeige, dass sich durch das zusätzliche Recycling bares Geld im öffentlichen Gebührenhaushalt sparen lasse: „Die Stadt Leipzig spart erheblich mehr an Restmüllentsorgung, als sie an Kostenbeitrag an das duale System für das zusätzliche Recycling zahlen muss“, rechnet Schreiter vor. „Unter dem Strich spart Leipzig Geld, weil wir effizient recyceln.“
Das Argument, den Kommunen bleibe nur der teure Rest, wenn die Wertstoffe wie die Verpackungen künftig durch das duale System verwertet würden, lässt Schreiter nicht gelten: „Die Berliner Stadtreinigung, die derzeit massenhaft eigene orange Wertstofftonnen verteilt, hält nur Papier und Metalle für Wertstoffe – alles andere, vor allem der Kunststoff, kostet nach Meinung der Berliner mehr, als es einbringt.“ Papier aber wird nicht über die Wertstofftonne gesammelt, sondern über eine eigene – kommunale – Sammlung. „In der Wertstofftonne findet sich überwiegend Kunststoff“, so Schreiter. Die Kommune würde aus dem Restmüll also keine Einnahmequellen abgeben, sondern nur Kostenfresser.
Stattdessen verschwendeten Städte wie Berlin derzeit das Geld der Müllgebührenzahler, meint DSD. „Beim Recycling zusätzlicher Wertstoffe sind wir der natürliche Partner der Kommunen“, sagt Schreiter. „Bevor sich eine Kommune für einen teuren Alleingang entscheidet, sollte sie mit uns über eine vernünftige Lösung nachdenken“, bietet der DSD-Chef an. Der Grüne Punkt könnte den effizienten Ausbau des hochwertigen Recyclings garantieren und den Bürger von Restmüllentsorgungskosten entlasten.
Voraussetzung dafür sei allerdings, dass nicht wahllos zusätzlicher Müll in die Wertstofftonne geworfen werde: „Textilien und Elektroschrott gehören nicht in die Wertstofftonne“, betont Schreiter. „Die werden besser getrennt gesammelt, damit sie nicht als Lumpen enden. Da sind sich alle Experten, die etwas davon verstehen, einig.“