Thema des Gesprächs, an dem unter anderem VDMA-Präsident Thomas Lindner und IG-Metall-Vorstandsmitglied Wolfgang Rhode teilnahmen, seien auch die aktuellen Entwicklungen in Japan gewesen. Zwar können die Auswirkungen der Katastrophen auf den deutschen Maschinen- und Anlagenbau noch nicht abschließend eingeschätzt werden. Gravierende Produktionsausfälle und -behinderungen bestünden im Moment allerdings nicht. Nach Einschätzung der Dialogpartner seien sie auch kurzfristig nicht zu befürchten, teilt das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie:
Bundesminister Brüderle: „Ich freue mich sehr darüber, dass VDMA und IG Metall sich aktiv an dem von uns angestoßenen Dialogprozess zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes Deutschland beteiligen. Gemeinsam müssen wir dafür sorgen, dass Deutschland auch in Zukunft ein attraktiver Standort für Wachstumsbranchen wie den Maschinen- und Anlagenbau bleibt. Ich habe deswegen im letzten Herbst ein industriepolitisches Grundsatzpapier vorgelegt, das die zentralen Herausforderungen und Aufgaben skizziert. Insbesondere unterstützen wir den Maschinen- und Anlagenbau darin, exzellente Ingenieure und Facharbeiter zu gewinnen und mit starker Forschung seine Innovationsfähigkeit noch weiter auszubauen.“
VDMA-Präsident Thomas Lindner unterstrich, dass die Branche dank ihrer Innovationskraft und ihrer qualifizierten Belegschaften im Kern bestens aufgestellt sei. Diese Stärken gelte es auszubauen. Die diesbezüglichen Ansätze des industriepolitischen Konzepts müssten nun konkretisiert werden. In diesem Zusammenhang wies Lindner auch auf die besondere Bedeutung von Forschung und Innovation für den Industriestandort Deutschland hin: „Entscheidend ist, dass es möglich bleibt, aus Deutschland heraus hoch innovative und hoch wettbewerbsfähige Produkte anzubieten. Dazu muss Deutschland für diejenigen Unternehmen, die hier forschen, entwickeln und vor allem auch investieren wollen, noch attraktiver werden. Die Verbesserung der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen bleibt daher eine Daueraufgabe.“
Bundesminister Brüderle und VDMA-Präsident Lindner stimmten mit IG Metall-Vorstand Rhode darin überein, dass die junge Generation einen fairen Einstieg ins Arbeitsleben brauche und Technikbegeisterung bereits in der Schule gefördert werden müsse. Wolfgang Rhode: „Besonders die in den nächsten Jahren steigenden Bewerberzahlen durch die doppelten Abiturjahrgänge erzeugen Handlungsbedarf. Gerade Haupt- und Realschüler dürfen bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz nicht leer ausgehen. Politik und Unternehmen stehen in der Verantwortung, die Zukunftschancen der Jungen zu verbessern. Es geht um gute Bildung, mehr Ausbildungsplätze und Übernahme. Auch ein erhöhtes Angebot für Studierende im Praxisverbund hilft, einem Ingenieurmangel entgegenzuwirken.“
Anlässlich des Branchendialogs verabschiedeten die Dialogpartner ein gemeinsames Positionspapier, das die breite Einigkeit über die Erfolgsvoraussetzungen des Maschinenbaus in Deutschland dokumentiert, wichtige Aufgaben für Unternehmen, Gewerkschaften und Politik benennt und gemeinsame Aktionen beschließt.