Zu Beginn des Pilotprojekts erhalte jeder der etwa 65.000 Haushalte im Landkreis Bad Dürkheim per Postwurfsendung zehn Gratisbeutel und das zugehörige Informationsmaterial, sagt BASF. Weitere Biomülltüten gebe es an verschiedenen Ausgabestellen in den Gemeinden. Die privaten Haushalte seien dazu aufgerufen, die Abfallbeutel zur Sammlung des Küchenabfalls zu verwenden und ihn samt Beutel in der Biotonne zu entsorgen.
Die Mülltüten aus Ecovio machen laut AWB und BASF die Sammlung und Entsorgung des Bioabfalls sauberer, hygienischer und unkomplizierter. Geruchsbelästigung und Ungezieferbefall werde vorgebeugt. Dank der Nassfestigkeit der Tüten sickeren Flüssigkeiten aus Teebeuteln oder Obstresten nicht durch und der Beutel bleibe stabil. Zur Abfallverwertung auf dem heimischen Gartenkompost seien die Tüten nicht geeignet. Industrielle Kompostierungsanlagen böten jedoch die notwendigen Bedingungen für einen rückstandslosen Abbau.
Das Keimling-Symbol auf den Tüten zeigt laut BASF an, dass die Tüten, ebenso wie die Produkte Ecovio und Ecoflex, die strengen gesetzlichen Vorgaben der europäischen Norm EN 13432 zum biologischen Abbau und der Kompostierbarkeit von Verpackungen erfüllen. „Darüber hinaus hat eine umfangreiche Testreihe der BASF im Biokompostwerk Grünstadt Ende 2009 belegt, dass die Tüten auch für die kurzen Zykluszeiten professioneller Kompostierungsanlagen geeignet sind. Von den im Versuch getesteten Kunststofftüten haben nur die Biomüllbeutel aus Ecovio vollständig und schnell genug abgebaut“, erläutert Jürgen Keck, Leiter des globalen Geschäfts mit bioabbaubaren Kunststoffen bei der BASF in Ludwigshafen. Der beginnende Praxistest gehe noch einen Schritt weiter und untersuche ob solche Tüten auch in großen Mengen im Alltag eines Biokompostwerkes tauglich seien. Wichtig sei auch, ob die Tüten sich in den Küchen der Landkreisbewohner bewähren und gut angenommen werden.
Für den Pilotversuch kooperieren der AWB des Landkreises Bad Dürkheim und die BASF mit weiteren Partnern: Firma Weltplast fertige die Biomülltüten aus dem Ecovio-Granulat, das die BASF kostenfrei zur Verfügung stelle. GML Abfallwirtschaftsgesellschaft und Veolia Umweltservice GmbH führten die Kompostierung im Biokompostwerk Grünstadt durch. Als unabhängige Beratungsfirma begleite IBK-Solutions das Projekt und übernehme die wissenschaftliche Auswertung, heißt es in der Mitteilung der BASF.
Nach Abschluss des Projekts werden die beteiligten Unternehmen über die Ergebnisse informieren. Verlaufe das Pilotprojekt erfolgreich, dann sollen die Tüten dauerhaft im Landkreis Bad Dürkheim zugelassen und angeboten werden.