„Der globale Bedarf nach ökologischer Technik ist riesig – auf diesen müssen wir antworten“, sagte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Katherina Reiche, als Gastgeberuin der Veranstaltung der RETech-Initiative. „Gleichzeitig schützen wir die Ressourcen, auf die die Wirtschaft angewiesen ist.“
Die britische Abfallwirtschaft setze nach wie vor auf Deponierung als Hauptentsorgungsweg. Vorgaben der EU setzten Großbritannien nun unter Zugzwang, wie es der VDMA ausdrückt. Das Land solle möglichst zügig die europäische Abfallrahmenrichtlinie umsetzen und so zu höheren Verwertungsquoten kommen. Auch die Einführung der stetig ansteigenden Deponiesteuer bewirke bisher keine wesentlichen Neuinvestitionen im Siedlungsabfallbereich. Ein Grund hierfür ist nach Aussagen von Carsten Rumberg von McGrigors LLP, London, „das langwierige und vor allem teure Vergabeverfahren“.
Immerhin gilt seit Januar 2011 der sogenannte Standardvertrag. Im Gegensatz zu Deutschland würden im Vergabevertrag möglichst detailliert die Rechte und Pflichten der Vertragspartner definiert. Der Standardvertrag beinhalte erstmalig einen einheitlichen Text hierzu, erklärte Rumberg. Ein eher unüberschaubarer Flickenteppich an Zuständigkeiten für die Abfallsammlung oder die Errichtung und den Betrieb von Entsorgungsanlagen erschwere Investitionen zusätzlich. Hier waren sich Sofia Brecknell von der Britischen Botschaft in Berlin und Rhiannon Lewis von UK Trade and Invest, Düsseldorf, einig.
Dass der britische Markt dennoch gute Geschäftsmöglichkeiten eröffne, zeige das Praxisbeispiel eines auf dem UK-Markt agierenden Unternehmens, der Martin GmbH mit Sitz in München. „Wir sind seit vielen Jahren erfolgreich auf dem britischen Markt vertreten. Dank unseres langjährigen Partners CNIM“ erläuterte Edmund Fleck, Geschäftsführer des Müllverbrennungsanlagenbauers.