Experten der Bezirksregierung Münster und des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) hätten am 22. und 23. Februar den Betrieb unangekündigt kontrolliert und die Mängel festgestellt, so die Bezirksregierung weiter. Verantwortliche Personen des Unternehmens seien nicht vor Ort gewesen und konnten nicht benannt werden.
Ergänzt worden sei der Prüftrupp durch das Landesinstitut für Arbeit und Gesundheit (LIGA), um Risiken im Umgang mit PCB-haltigen Stoffen zu beurteilen. Die dort gewonnenen Proben würden derzeit im LANUV analysiert. Sobald die Ergebnisse der Proben vorlägen, werde über weitere Maßnahmen entschieden. Als Reaktion auf einen vertraulichen Hinweis habe die Bezirksregierung Münster eine erneute Inspektion zusammen mit dem LANUV initiiert. Zugleich sei die Staatsanwaltschaft Münster eingeschaltet worden. Die mangelhafte Umsetzung chemikalienrechtlicher Vorgaben werde durch die Bezirksregierung Münster verfolgt und falls erforderlich mit weiteren verwaltungsrechtlichen Auflagen durchgesetzt.
Darüber hinaus sei durch den Arbeitsschutz eine Systemkontrolle durchgeführt worden. Der Betrieb sei einem externen sicherheitstechnischen und arbeitsmedizinischen Dienst (BAD) angeschlossen, so dass Grundanforderungen zumindest ansatzweise erfüllt seien. Auf dem Gebiet des Gefahrstoffrechts seien sowohl formale als auch betriebliche und hygienische Mängel vorgefunden, die einer dringenden Untersuchung bedürfen, führt die Bezirksregierung weiter aus.
Wegen ebenfalls vom nordrhein-westfälischen LANUV gemessener hoher PCB-Belastung, habe die Bezirksregierung Münster zuvor bereits das AGR Zwischenlager für Sonderabfälle in Gelsenkirchen stillgelegt. Die tausendfach über dem Grenzwert liegende PCB-Konzentration sei bei einer Betriebsuntersuchung im Rahmen eines Überwachungsprogramms des Umwelt- und des Arbeitsschutzministeriums NRW entdeckt worden. Die Untersuchungen werden vom LANUV in Zusammenarbeit mit den Bezirksregierungen und LIGA vorgenommen.