Anlass für diese Abfalllieferungen sei ein internationales Projekt zur umweltgerechten Beseitigung von Düngemittel- und Pflanzenschutzmittelabfällen gewesen, die in der Ukraine nicht möglich gewesen wäre. Wie das Umweltministeriums in Schleswig-Holstein erklärt, sei die SAVA ist hierfür technisch geeignet. Die Behörden seien über das Vorhaben informiert gewesen und alle erforderlichen Genehmigungen hätten vorgelegen. Die Anlieferung der Abfälle aus der Ukraine sei jedoch um die Jahreswende 2010/2011 schneller als vorgesehen erfolgt, so dass die Beseitigung damit nicht Schritt halten konnte. Damit besteht laut Landesumweltministerium am Standort Brunsbüttel im Moment ein formal nicht rechtmäßiger Zustand, der noch einige Wochen Bestand haben dürfte.
Nach der Anlieferung sei es am Standort Lübeck am 9. Januar sowie am Standort Brunsbüttel am 16. Januar zudem zur Selbstentzündung jeweils eines Fasses gekommen. Das führt das Landesumweltministerium auf mögliche Nachwirkungen von Erschütterungen während des Transports zurück. Die Schwelbrände seien sofort entdeckt und gelöscht worden, eine unmittelbare Gefahr für Umwelt und Bevölkerung habe nicht bestanden. Trotzdem seien sofort weitere Maßnahmen des vorbeugenden Brandschutzes initiier wordent, so zum Beispiel eine Überwachung der Lager rund um die Uhr sowie mit Hilfe von Wärmebildgeräten. Über diese Brände seien die Behörden umgehend unterrichtet worden. Es hätten mehrere Besprechungen mit der Geschäftsleitung der SAVA und Ortstermine durch die zuständigen Überwachungsbehörden stattgefunden. Auch sei ein externer Gutachter eingeschaltet worden.
Zu klären sein wird nach Ministeriumsaussagen allerdings die Frage, inwieweit ein Rechtsverstoß durch die Überschreitung der erlaubten Lagermenge in Brunsbüttel vorliegt beziehungsweise wie dieser rechtlich zu bewerten ist.