Laut der Forsa-Umfrage entsorgen 75 Prozent der Befragten das rund um Weihnachten traditionell in großen Mengen anfallende Verpackungsmaterial und Geschenkpapier in der Altpapier- betiehungsweise der gelben Tonne.21 Prozent der Deutschen – Frauen häufiger als Männer – versuchten, das Material wiederzuverwenden, teilt der BDE weiter mit. Lediglich 2 Prozent der Befragten würden Verpackungen und Geschenkpapier achtlos in die Restmülltonne werfen.
Vor dem Hintergrund der weltweit knapper und dadurch teurer werdenden Primärrohstoffe für die Herstellung hochwertiger Geräte halten laut der Forsa-Umfrage 80 Prozent der Deutschen das Recycling für die wichtigste strategische Maßnahme zur langfristigen Rohstoffversorgung der nationalen Wirtschaft. 14 Prozent der Befragten plädierten dafür, den Konsum insgesamt einzuschränken, um dadurch den Rohstoffverbrauch zu senken. Lediglich 4 Prozent der Bürger glaubten, dass die Rohstoffversorgung Deutschlands durch zwischenstaatliche Lieferabkommen sichergestellt werden kann.
Grundsätzlich hielten 97 Prozent der Bundesbürger das Recycling und die Herstellung von Sekundärrohstoffen aus dem in Deutschland anfallenden Müll für (sehr) wichtig. In diesem Zusammenhang begrüßten zwei Drittel der Befragten (65 Prozent) die von der Bundesregierung geplante flächendeckende Wertstofftonne, in der Kunststoffe, Holz- und Metallgegenstände sowie Alttextilien erfasst werden. Nur 34 Prozent hielten diese neue Form der haushaltsnahen Wertstofferfassung, die spätestens 2015 eingeführt werden soll, nicht für sinnvoll.
BDE-Präsident Peter Kurth: „Die Bürger haben erkannt, dass der richtige Umgang mit der Ressource Müll nicht nur ein Umwelt- sondern auch ein immer wichtiger werdender Wirtschaftsfaktor ist. Jetzt ist die Politik gefordert, mit dem anstehenden Kreislaufwirtschaftsgesetz Rahmenbedingungen zu schaffen, die private Investitionen und privates Engagement für noch effektiveres Recycling nachhaltig befördern.“
Gut drei Viertel (76 Prozent) der Bundesbürger sprächen sich dafür aus, dass die von den Städten und Gemeinden für die Entsorgung von Müll erhobenen Gebühren ausschließlich für die Müllabfuhr verwendet werden. Sie wollen nicht, so der BDE, dass die Müllgebühren zur Quersubventionierung von anderen Aktivitäten genutzt werden. 21 Prozent der Befragten können sich vorstellen, dass mit der Müllgebühr auch andere kommunale Aufgaben finanziert werden.
Das derzeit geltende Umsatzsteuerprivileg für kommunale Entsorgungsunternehmen hate lediglich rund ein Drittel (36 Prozent) der Deutschen für gerechtfertigt. 55 Prozent der Befragten plädierten dagegen für eine Abschaffung dieses Privilegs und eine einheitliche Besteuerung privater und kommunaler Firmen.
„Bürger sehen zunehmendes unternehmerisches Engagement von Kommunen kritisch“
Das zunehmende unternehmerische Engagement von Kommunen werde von der Mehrheit der Bundesbürger kritisch gesehen. 54 Prozent der Befragten sind der Auffassung, dass sich die Kommunen auf ihre Kernaufgaben konzentrieren und alles andere privaten Unternehmen übertragen sollten. Lediglich 41 Prozent sind mit dem Unternehmertum von Kommunen einverstanden. Noch deutlicher falle die Ablehnung bei den Bürgerinnen und Bürgern aus, wenn es um kommunale Unternehmertätigkeit in dem mit erheblichen Risiken behafteten Bereich der Roh- und Wertstoffmärkte gehe. Hier sagen laut Umfrage knapp zwei Drittel (63 Prozent) der Befragten, dass die Kommunen sich von diesem Geschäftsfeld tunlichst fernhalten sollten. Ein kommunales Engagement in diesem Markt wünschen sich ganze 29 Prozent der Befragten.
BDE-Präsident Kurth: „Diese Zahlen sind Beleg dafür, dass die große Mehrheit der Bürger gute Erfahrungen mit den in ihren Regionen agierenden privaten Unternehmen der Entsorgungs- und Recyclingbranche gemacht hat und ihnen daher auch die Bewältigung der strategisch wichtigen Rohstoffversorgung der heimischen Industrie absolut zutraut. Im Gegensatz zu einzelnen Kommunalvertretern, die davon träumen, sich unternehmerisch in hochriskante Märkte zu stürzen, ohne die möglichen Folgen zu bedenken, wollen die Bürger und Gebührenzahler vor allem eines – dass sich ihre Kommunen um die Kernaufgaben kümmern.“
Die Ergebnisübersicht der Umfrage finden Sie unter
http://www.bde-berlin.org/