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UBA präsentiert neue Daten zur Rohstoffeffizienz

Deutschland kommt beim Ressourcenschutz zu langsam voran. Dieses Fazit ziehen das Umweltbundesamt (UBA) und das Statistische Bundesamt nach den neuesten Ergebnissen der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen. Das Ziel der Bundesregierung, die Rohstoffeffizienz bis 2020 im Vergleich zu 1994 zu verdoppeln, sei mit den bisherigen Maßnahmen nicht erreichbar.
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Zwar habe sich die Rohstoffeffizienz in den letzten Jahren in Deutschland erhöht; die Entwicklung sei jedoch immer noch nicht ausreichend, um die angestrebte Verminderung des Rohstoffverbrauchs zu erreichen, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung des UBA und des Statistischen Bundesamtes.

Experten schätzen, dass in der gewerblichen Wirtschaft 20 Prozent Einsparpotenziale bei den Materialkosten schlummern. Die Erschließung dieser Potenziale sei sowohl für die Unternehmen wie auch für die Gesamtwirtschaft profitabel. Nach den Ergebnissen von Modellrechnungen mit dem Panta-Rhei-Modell würden bei einer Senkung der Materialkosten durch indirekte Effekte bis 2030 das Bruttoinlandsprodukt um 14,2 Prozent steigen bei gleichzeitigem Rückgang der Staatsverschuldung um 226 Milliarden Euro.

Je knapper die Rohstoffe werden, desto attraktiver wird es, Produkte zu recyceln und Sekundärrohstoffe einzusetzen. Durch Recycling spart die deutsche Wirtschaft bereits jetzt nach UBA-Angaben jedes Jahr Rohstoffimporte im Wert von rund 3,7 Milliarden Euro. Das wirkt sich positiv auf die Umwelt aus. Ein Beispiel: Das Recycling von Kupfer verbraucht halb so viel Energie wie die Gewinnung von Kupfererz. Die Schlackemengen, die bei der Produktion kupferhaltiger Erze anfallen, können durch die Wiederverwertung ebenso verringert werden, bis zu 50 Prozent. Die Politik könne Anreize schaffen, um den Ressourcenverbrauch weiter zu senken.

Ein großes Problem sind insbesondere im Bereich der Unterhaltungs- und Kommunikationstechnik die immer kürzeren Produktzyklen. Die Produkte würden zwar immer effizienter und Material sparender, doch werden die Geräte öfter ausgetauscht. „Eine gesetzliche Verlängerung der Garantiezeit auf drei oder vier Jahre wäre hier zum Beispiel eine Maßnahme, die den Ressourcenschutz fördert und zugleich den Verbrauchern unmittelbar nützt“, so UBA-Präsident Jochen Flasbarth.

Zudem müsse die öffentliche Hand als positives Beispiel vorangehen, ihre Einkaufsmacht intensiver nutzen, um ressourceneffiziente Produkte und Dienstleitungen am deutschen Markt zu stärken, sagt das UBA. „Das von der EU-Kommission vorgegebene politische Ziel, im Jahr 2010 für 50 Prozent aller Beschaffungsmaßnahmen Umweltkriterien zu berücksichtigen ist der Weg in die richtige Richtung“, fordert Flasbarth.

Mehr Infos zur Umweltökonomischen Gesamtrechnung:
http://www.uba.de/uba-info-medien/4038.html

Quelle: UBA, mku

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