„Bislang war die einzige Möglichkeit, schadhafte Drainagen auszutauschen, die offene Bauweise“, erklärt Otto Riedl, Leiter der Abteilung Ortsnetzbau bei Max Streicher. Dies sei eine Maßnahme, mit der das Gas unkontrolliert in die Luft entweichen könne.
Mit dem von Streicher entwickelten Verfahren zur nachträglichen Einbringung von horizontalen Gasdrainagen in die Deponie habe man eine andere Lösung entwickelt. Diese sieht vor, dass ein Horizontalbohrgerät mit einer Rückzugskraft von 40 Tonnen ins Innere der Deponie bohrt, ohne auszutreten. Der Durchmesser betrage 150 bis 280 Millimeter. Da die Gasdrainage nicht von der Zielgrube her eingezogen werden könne, müsse sie in den Bohrkanal eingeschoben werden.
Die Gasdrainage, ein perforiertes HDPE-Rohr DA 110/160, ist den Angaben zufolge mit einer eigens entwickelten Rohrspitze ausgestattet. Der Bohrkanal wird so erstellt, dass möglichst kein Reststoff aus dem Bohrloch gefördert wird. Das Bohrgestänge ist mit einem speziellen Räumer verbunden. Ein dort angebrachter Sender übermittelt die Lage und Tiefe des Bohrgestänges. Bei der Durchführung des Räumvorganges sei keine Spülflüssigkeit erforderlich, so Streicher.
Eingesetzt wurde dieses Verfahren auf der 220.000 Quadratmeter großen Deponie der AWG Donau-Wald mbH. Streicher hat dort nachträglich insgesamt 28 horizontale Gasdrainagen eingebaut. Die Menge des aufgefangenen Methangases hätte dadurch enorm gesteigert werden können.Die Kosten hätten sich in drei Jahren amortisiert.