Insgesamt standen 2009 in Baden-Württemberg noch 394 nach gültigem Abfallrecht genehmigte Deponien zur Verfügung, wie das Statistische Landesamt mitteilt. 15 Deponien wurden im Laufe des Jahres stillgelegt. Von den verbliebenen Deponien ist die weitaus überwiegende Zahl (324 Anlagen) der Deponieklasse 0 (DK 0), 28 Anlagen sind der Deponieklasse I zugeordnet. Kommunale Deponien der Klasse DK II, die bei höheren Umweltschutzanforderungen ein breiteres Spektrum von Abfällen aufnehmen dürfen, waren Ende 2009 noch 23 in Betrieb. Weitere 4 Deponien der Klassen II bis IV standen für die Ablagerung spezifischer Abfälle zur Verfügung. Generell ausgeschlossen bei allen Anlagen ist die Deponierung unbehandelter Siedlungsabfälle.
Auf den ehemals als Bodenaushub- und Bauschuttdeponien bezeichneten Anlagen der Deponieklassen 0 und I wurden im Jahr 2009 laut Statistischem Landesamt rund 4 Millionen Tonnen abgelagert; 2008 waren es noch 5,3 Millionen Tonnen. Der überwiegende Teil davon sei auf Boden und Steine entfallen (3,34 Millionen Tonnen). Weitere rund 0,6 Millionen Tonnen bestanden aus anderen Bau- und Abbruchabfällen.
Auf den Anlagen der Deponieklasse II wurden 2009 insgesamt 536.000 Tonnen, im Vorjahr noch 573.000 Tonnen, abgelagert. Auch hier habe es sich überwiegend um Bauabfälle (73 Prozent) gehandelt, wobei aber Boden und Steine einen vergleichsweise kleinen Teil ausmachten. Neben Bauabfällen seien in erster Linie auf den Deponien der Klasse II auch Abfälle aus der thermischen Abfallbehandlung sowie aus thermischen Produktionsprozessen abgelagert worden.
Wie das Statistische Landesamt weiter ermittelte, wurde im Gegenzug zur Abnahme der Deponierung von Abfällen die im Rahmen der Verfüllung übertägiger Abbaustätten – beispielsweise in Steinbrüchen – verwertete Abfallmenge um 6 Prozent (plus 800.000 Tonnen) auf 13,3 Millionen Tonnen erhöht. Bei den für Verfüllmaßnahmen in insgesamt 284 Anlagen eingesetzten Abfällen handelte es sich ebenfalls in erster Linie um Boden und Steine (12,8 Millionen Tonnen) sowie andere Bau- und Abbruchabfälle (0,5 Millionen Tonnen).
Auch die für Deponiebau- einschließlich Rekultivierungsmaßnahmen verwendete und damit ebenfalls verwertete Abfallmenge wurde gegenüber dem Vorjahr gesteigert, und zwar um 0,3 Millionen Tonnen (plus 15 Prozent) auf nahezu 2,4 Millionen Tonnen. Bei einer deutlichen Verschiebung weg von der Ablagerung auf Deponien hin zur Verwertung im Rahmen der Verfüllung und beim Deponiebau hat sich offenbar das gesamte Aufkommen an Bauabfällen sowie anderer mineralischer Abfälle gegenüber dem Vorjahr nur wenig verändert, so das Statistische Landesamt.