Hamburg will rote Laterne in der Mülltrennung loswerden

"Wir sind leider immer noch Schlusslicht unter deutschen Großstädten" gibt Rüdiger Siechau, Geschäftsführer der Stadtreinigung Hamburg, zu. Bei der heutigen Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2009 stellte er aber auch dar, wie Hamburg nächstes Jahr dem Titel "Umwelthauptstadt 2011" gerecht werden will.

„101.000 blaue Papiertonnen, 54.000 grüne Biotonnen sind noch nicht genug und werden wie die 14 Recyclinghöfe von den rund 885.000 Privathaushalten noch nicht ausreichend genutzt“, sagte SRH-Geschäftsführer Rüdiger Siechau. „In Sachen Abfalltrennung ist Hamburg trotz vielfältiger und größtenteils unentgeltlicher Entsorgungsangebote für verwertbare Abfälle daher leider immer noch Schlusslicht unter deutschen Großstädten.“

Nachholbedarf sieht Siechau besonders im Bereich der Mietwohnungen: „Viele Wohnungsbaugesellschaften und Genossenschaften trauen ihren Mietern nicht zu, Papier- und Biotonnen mit den richtigen Abfällen zu befüllen. Oft steht neben der grauen Hausmülltonne lediglich eine gelbe Tonne für Verpackungsabfälle. Deshalb können viele Mieter ihre Abfälle nicht umweltgerecht trennen und in entsprechenden Sammeltonnen in der Wohnanlage entsorgen.“ Mieter sollten laut Siechau ihre Vermieter bitten, bei der Stadtreinigung die gebührenfreien blauen Papiertonnen oder die gebührenreduzierten grünen Biotonnen zu bestellen. „Das Angebot der Stadtreinigung zur Abfalltrennung ist vorhanden“, betont Siechau. „Als Umwelthauptstadt 2011 muss Hamburg die rote Laterne bei der Mülltrennung loswerden.“

Im vergangenen Jahr hat die Stadtreinigung Hamburg nach eigenen Angaben 74.100 Tonnen Altpapier sowie 26.600 Tonnen Bioabfall gesammelt. Eine aktuelle Analyse der Inhalte grauer Hausmülltonnen in Hamburg zeige jedoch, dass Hausmülltonnen nach wie vor zu viel verwertbares Papier, Glas oder Bioabfall enthalten.

Abfallaufkommen 2009

Wie in den Vorjahren ist das Abfallaufkommen laut Geschäftsbericht in Hamburg insgesamt leicht rückläufig: So hat die SRH 2009 rund 1.016.900 Tonnen Abfälle aus rund 885.000 Hamburger Wohnungen und über 100.000 Gewerbebetrieben entsorgt (- 1,6 Prozent; 2008: 1.032.700 Tonnen). Davon sein 435.400 Tonnen verwertet worden. Einschließlich der in Hamburger Müllverbrennungsanlagen (MVA) behandelten rund 197.600 Tonnen Abfälle aus der Metropolregion, hat die SRH 2009 insgesamt rund 1,22 Millionen Tonnen Abfälle verwertet und beseitigt (2008: 1,24 Millionen Tonnen; – 1,6 Prozent). Wie der heute veröffentlichte Geschäftsbericht 2009 der SRH zeigt, entsorgte die SRH mit 524.200 Tonnen rund 12.000 Tonnen (- 2,3 Prozent) weniger Hausmüll aus Hamburg als noch 2008 (536.200 Tonnen).

Bezogen auf die Gesamtmenge angenommener Abfälle erreichten die 14 Recyclinghöfe 2009 mit rund 105.500 Tonnen das Ergebnis des Vorjahres (2008: 105.200 Tonnen). Der Anteil verwertbarer Abfälle stieg deshalb um rund 2.600 Tonnen auf 49.300 Tonnen (2008: 46.900 Tonnen; + 5 Prozent).

Recyclingoffensive der Stadtreinigung

Die Stadtreinigung Hamburg plant nach eigenen Angaben, die Nutzung der in Hamburg angebotenen Wertstoff-Erfassungssysteme zu verbessern. So sei die preisgünstige grüne Biotonne sofort erhältlich, wenn Grundeigentümer bzw. Vermieter diese bei der Stadtreinigung bestellen. Die kostenlose blaue SRH-Papiertonne und die unentgeltliche gelbe Tonne für Verpackungsabfälle Stünden vielen interessierten Grundeigentümern bzw. Vermietern bereits zur Verfügung.

Der Geschäftsbericht 2009 der SRH unter:
http://www.stadtreinigung-hh.de/srhh/opencms/

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