Späne lassen sich leicht wiederverwerten, doch die bei feiner Zerspanung entstehenden Schleifschlämme galten bislang als Müll. Mit ihrer Entsorgung gingen Rohstoffe sowie teure Kühlschmierstoffe verloren, so Rößner. Die Abfallverzeichnisverordnung (AVV) stufe ölhaltige Bearbeitungsschlämme aus der Metallindustrie als „gefährliche Abfälle“ ein. Die fachgerechte Entsorgung sei teuer, je nach Zusammensetzung des Materials rund 130 bis 150 Euro pro Tonne.
Hinzu komme der Verlust an Schmiermittel: Schon bei einer niedrigen Restölmenge von 50 Prozent und 300 Tonnen Abfall pro Jahr schlage die Neuöl-Beschaffung mit 195.000 Euro zu Buche, führt das Unternehmen weiter aus. Mit der hydraulischen Rößner-Presse lasse sich hingegen eingebrachter Abfall hoch verdichten, sodass nur noch 5 bis 8 Prozent Restöl enthalten seien.
Die herausgepressten Schmiermittel werden unter der Anlage aufgefangen und durch ein Filtersystem geleitet. Anschließend können sie dem Produktionskreislauf direkt wieder zugeführt werden. Durch das Recycling im eigenen Haus werde nicht nur die Reinheit der Öle sichergestellt, sondern auch die des rückgewonnenen Metalls, falls im Betrieb sortenrein zerspant wird, erklärt Rößner. Ist eine eigene Schmelzanlage vorhanden, können die Briketts so direkt mit neuem Material wieder eingeschmolzen werden. Ansonsten lassen sie sich problemlos wie normaler Schrott entsorgen oder unter Umständen gewinnbringend an Recycler verkaufen.
Der entscheidende Kostenfaktor sei beim Brikettieren aber die Einsparung an Kühlschmierstoff: Dank der Rückführung aus der Presse müsste im genannten Beispiel nur für knapp 17.000 Euro Neuöl beschafft werden, allein die Schmiermittelausgaben sänken damit um 178.000 Euro. Die Investitionskosten von circa 150.000 Euro für die Pressanlage amortisieren sich so schon im ersten Jahr, verspricht Rößner.