„Interseroh geht aus der weltweiten Wirtschaftskrise als klarer Gewinner hervor“, bilanziert Axel Schweitzer, Vorstandsvorsitzender von Interseroh. „Wir waren so erfolgreich, weil wir extrem schnell auf die Erfahrungen der wirtschaftlichen Abwärtsbewegung des vierten Quartals 2008 mit einem unfangreichen Ergebnissicherungsprogramm reagiert haben“. Damit stehe das Unternehmen deutlich besser da als viele andere Marktteilnehmer.
Nach Unternehmens-Angaben betrug das Ergebnis für 2009 vor Zinsen und Ertragsteuern 17,40 Millionen, im Jahr zuvor waren es 17,75 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuer lag bei 3,81 Millionen Euro, 2008 betrug das Ergebnis noch 5,89 Millionen Euro. Vor dem Hintergrund des drastischen Preiseinbruchs für Sekundärrohstoffe sei der konsolidierte Konzernumsatz dagegen mit 1.266,59 Millionen Euro geringer aus als im Vorjahr (2008: 2.065,85 Millionen Euro) ausgefallen.
Stahl-und Metallrecycling mit Umsatzeinbußen
Im Segment Stahl- und Metallrecycling hat das Management nach eigenen Angaben die Weichen gestellt, um am Wachstum der Schwellenländer – insbesondere China – profitieren zu können. So habe Interseroh unter anderem mit der Eröffnung eines eigenen Tiefseeterminals in Dordrecht (Teil des Rotterdamer Hafens) nun die Möglichkeit, Schrotte direkt zu exportieren. Zudem sei eine neue Abteilung für legierte Schrotte gegründet worden. Aufgrund niedrigerer Preise und einer geringeren Nachfrage nach Stahlschrotten erwirtschaftete der Geschäftsbereich Stahl- und Metallrecycling laut Geschäftsbericht einen Umsatz von 833,21 Millionen Euro (2008: 1.561,93 Millionen Euro). Das EBIT betrug -0,80 Mio. Euro (2008: 7,84 Millionen Euro).
Rohstoffhandel mit neuen Kompetenzcentern
Im Bereich Rohstoffhandel habe Interseroh Kompetenzcenter zur Vermarktung von Altpapier und Altkunststoffen geschaffen, „um Mengen zu bündeln und die Marktmacht zu steigern“. So sei Tonnage gehandelter Kunststoffe in 2009 um fast 50 Prozent auf 273.000 Tonnen gesteigert worden.
Im Bereich Altpapier sei es der Interseroh-Gruppe gelungen trotz massiver Produktionsrückgänge in der deutschen Papierindustrie, ihre Mengen kontinuierlich zu vermarkten. Das EBIT im Segment Rohstoffhandel stieg nach Interseroh-Angaben von -5,59 Millionen Euro auf 2,26 Millionen Euro. Der Umsatz im Segment Rohstoffhandel betrug 148,50 Millionen Euro (2008: 222,60 Millionen Euro).
Erfolge im Bereich Dienstleistungen
Im Bereich Dienstleistung ist Interseroh 2009 nach eigenen Angaben von Platz drei auf Platz zwei im Ranking der dualen Systeme vorgerückt und habe den Abstand zum Marktführer deutlich verringert. Außerdem habe das Unternehmen für 2010 den Zuschlag für die Einführung eines innovativen Kreislaufsystems für Obst- und Gemüsekisten bei einem großen Lebensmitteldiscounter erhalten.
Der Umsatz im Geschäftsbereich Dienstleistung belief sich laut Geschäftsbericht auf 311,68 Millionen Euro (2008: 314,84 Millionen Euro) das EBIT auf 11,44 Millionen Euro (2008: 14,13 Millionen Euro).
Nach eignen Angaben werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 29. Juni 2010 die Ausschüttung einer Dividende von 11 Eurocent pro Aktie vorschlagen. „Wir sind auf dem richtigen Weg und erwarten 2010 eine deutliche Steigerung unseres Ergebnisses“, so Schweitzer. Für das laufende Jahr erwartet Schweitzer weiterhin anspruchsvolle Märkte: „Die Wirtschaftskrise ist noch nicht vorbei“, sagt Schweitzer. „Aktuell stellen wir fest, dass Sekundärrohstoffe wieder knapp werden. So ist derzeit beispielsweise die Nachfrage nach Altpapier deutlich höher als das Aufkommen in Deutschland, ähnlich verhält es sich mit Metallen, Schrotten und hochwertigen Kunststoffen.“