Der heute 72-jährige Trienekens hatte zwischen 1996 und 2002 in mehreren Fällen Scheinrechnungen erstellt. Dabei sollen insgesamt Zahlungen in Höhe von sieben Millionen Euro geflossen sein, ohne in den Geschäftsbüchern seiner Entsorgungsunternehmen aufzutauchen, berichtet der Westdeutsche Rundfunk (WDR) auf seiner Onlineseite.
Das Kölner Landgericht verurteilte Trienekens wegen Untreue zu zwei Jahren Haft auf Bewährung. Außerdem wurde gegen ihn laut WDR eine Geldstrafe in Höhe von einer Million Euro verhängt. Gleichzeitig muss er als Bewährungsauflage eine weitere Million an die Staatskasse zahlen. Ob der Angeklagte in Berufung geht, stand heute Morgen laut WDR noch nicht fest.
In der Hauptverhandlung, die am 12. März stattfand, hatte Trienekens bereits ein Teilgeständnis abgelegt. Dort gab er zu, in fünf Fällen über Tochterfirmen Scheinrechnungen ohne Gegenleistung erstellt zu haben. Wie der WDR dazu schreibt, habe er so eine „Kriegskasse“ aufgebaut, mit denen „nützliche Aufwendungen“ beglichen werden sollten. Wie der Sender weiter berichtet, geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass er so Schmiergeldzahlungen an Politiker und andere Entscheidungsträger getätigt habe. Als Gegenleistung sollen Trienekens Firmen bei der Vergabe von Entsorgungsdienstleistungen und beim Bau von Müllverbrennungsanlagen bevorzugt worden sein.
Im Zusammenhang mit dem Kölner Müll- und Parteienskandal waren laut WDR mehrere Manager von Trienekens Firmen sowie Kölner Lokalpolitiker vor Gericht gestellt und verurteilt worden.
Wie der Sender weiter berichtet, war Trienekens bereits 2004 wegen Steuerhinterziehung zu zwei Jahren auf Bewährung sowie einer Geldstrafe in Höhe von zehn Millionen Euro verurteilt worden. Als die Bonner Staatsanwaltschaft im vergangenen Jahr gegen ihn wegen Bestechung ermittelte, stellte das Bonner Landgericht das Verfahren mit Blick auf seinen Gesundheitszustand allerdings gegen eine Zahlung in Höhe von 500.000 Euro ein, schreibt der WDR.
Zuvor soll sich Trienekens außergerichtlich gegenüber der Rhein-Sieg-Abfallwirtschaftsgesellschaft (RSAG) auf eine Schadensersatzzahlung von 19 Millionen Euro geeinigt haben. So soll er an den früheren Geschäftsführer der RSAG laut WDR Bestechungsgelder in Höhe von etwa 1,1 Millionen Euro gezahlt haben. Im Gegenzug soll er für sein Unternehmen den Zuschlag für die Kompostierung von Abfällen erhalten haben.