Die beantragte Erweiterung des Einzugsgebietes der Sondermülldeponie im Spicher Wald hatte über Wochen hinweg Bevölkerung und Politik beschäftigt. Gemeinsam Bürger und die Kommunalpolitiker aller Ratsfraktionen unisono gegen eine Erweiterung ausgesprochen. Darauf hat Evonik Industries mit einem Schreiben an Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski reagiert.
Laut einer Mitteilung der Stadt Troisdorf hatte Jablonski im Januar in Begleitung von Vertretern der Ratsfraktionen und der Stadtverwaltung die Argumente der Stadt bei der Kölner Bezirksregierung vorgetragen. Rund 1.000 Demonstranten hatten sich wenig später mit einem Protestmarsch gegen den von der Firma Evonik geplanten Sondermüll-Tourismus in die Deponie im Spicher Wald ausgesprochen und Bürgermeister Jablonski rund 8.100 Unterschriften gegen die Deponiepläne überreicht. Anfang Februar hatte der zuständige Umwelt- und Verkehrsausschuss des Stadtrats die Besichtigung der Deponie ins Auge gefasst.
Vertreter des Betreibers erläuterten den Ausschussmitgliedern am 3. März schließlich vor Ort den Aufbau und Betrieb der Sonderabfalldeponie. Der Umwelt- und Verkehrsausschuss und der Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrats erörterten am 9. März in einer gemeinsamen Sondersitzung die ergänzende Stellungnahme der Stadt.
Gegen den Bau der Sondermülldeponie spräche die Lage zwischen den beiden bevölkerungsreichsten Stadtteilen Troisdorf-Mitte und Spich und die in naher Enterung liegende Wasserschutzzone III, so heißt es in einer Mitteilung der Stadt Troisdorf.