Der Aurbis-Konzern, der durch die Integration mit Cumerio gewachsen sei, hat sich nach eigenen Angaben in der Krise behauptet. „Insgesamt konnten wir als stärkerer Konzern in der Krise bestehen und ein positives Ergebnis erwirtschaften“, sagte Bernd Drouven, Vorstandsvorsitzender, auf der Hauptversammlung am Mittwoch in Hamburg vor rund 1.800 Aktionären. So habe Aurubis in dem am 30. September 2009 abgelaufenen Geschäftjahr 2008/09 ein positives Ergebnis vor Steuern (EBT) von 73 Millionen Euro auf Lifo-Basis erzielen können.
Nach Konzernangaben nahm die Hauptversammlung den Antrag von Aufsichtsrat und Vorstand an, eine Dividende von 0,65 Euro pro Aktie (Vorjahr 1,60 Euro) an die Anteilseigner auszuschütten. Bezogen auf den Schlusskurs der Aurubis-Aktie von 28,48 Euro am 30. September 2009 entspräche diese einer Dividendenrendite von 2,3 Prozent. Die Dividende sei damit zwar gesunken, doch wurde die Ausschüttungsquote im Krisenjahr sogar von 26 auf 36 Prozent erhöht.
Laut Drouven sei bereits seit Mitte vergangenen Jahres ein Aufwärtstrend zu erkennen, der sich in den Ergebnissen im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres 2009/10 niedergeschlagen habe. Als Zukunftsprognose erklärte Drouven: „Aufgrund der Volatilität insbesondere der Altkupfermärkte erscheint die Hochrechnung des Quartalsergebnisses auf das Geschäftsjahr ambitioniert; allerdings sollte sich das operative Ergebnis deutlich gegenüber dem im Vorjahr erzielten erhöhen“. Die Annahme basieren laut Drouven auf einer fortgesetzt positiven Entwicklung bei den Kupferprodukten und der Schwefelsäure sowie anhaltend guten Margen im Recyclinggeschäft. Bezüglich der Raffinierlöhne für Kupferschrott seien jedoch starke Schwankungen aufgrund der kurzfristigen Natur des Geschäftes nicht auszuschließen.
Außerdem betonte der Vorstandsvorsitznde, dass durch Kupferpreisschwankungen es zu Bewertungseffekten kommen werde, deren Richtung und Ausmaß jedoch nicht vorhersehbar sind. Diese Effekte seien allerdings nicht cash-wirksam und ohne Bedeutung für das operative Ergebnis. Mittelfristig seien eine steigende Nachfrage nach Kupfer und Verbesserungen bei den Schmelzlöhnen für Kupferkonzentrate sichtbar.
Nach Aurubisangaben bestätigte die Hauptversammlung Wolfgang Leese als Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat der Aurubis AG bis 2012. Der Vorsitzende des Vorstandes der Salzgitter AG war am 1. Oktober 2009 gerichtlich als Nachfolger für Thomas Leysen, Vorsitzender des Verwaltungsrates der Umicore SA/NV, Brüssel, bestellt worden, der sein Mandat zum 30.09.2009 niedergelegt hatte. Die übrigen Mitglieder des paritätisch besetzten Aufsichtsrates der Aurubis AG seien bereits bis 2012 gewählt. Auch allen anderen zur Abstimmung vorgelegten Anträgen wurde mit großer Mehrheit zugestimmt. Auf der diesjährigen Hauptversammlung seien rund 57 Prozent des stimmberechtigten Grundkapitals anwesend gewesen.
Der Aurubis-Konzern ist nach eigenen Angaben der größte Kupferproduzent Europas. Der Konzern produziere jährlich etwa 1 Millionen Tonnen Kupferkathoden und über 1,2 Millionen Kupferprodukte. An den Produktionsstandorten in sieben europäischen Ländern arbeiten rund 4.700 Mitarbeiter.