Wie der Radiosender NDR 1 Radio MV berichtet, soll Rethmann die Auszeichnung für die Sanierung seiner Gutsanlagen bei Wamckow (Kreis Parchim) verliehen bekommen. Wie der Sender weiter berichtet, soll die Gewerkschaft ver.di Remondis eine ähnliche Praxis vorwerfen wie Schlecker: So müssten angestammte Mitarbeiter in Leiharbeitsfirmen von Remondis Lohnverluste von bis zu 30 Prozent hinnehmen.
In diesem Zusammenhang wurde darauf verwiesen, dass Rethmann bis vor Kurzem Aufsichtsratschef der nach ihm benannten Rethmann-Gruppe mit Sitz in Selm (Nordrhein-Westfalen) war. Sie gehört zu den bundesweit größten Entsorgungsunternehmen mit fast zehn Milliarden Euro Umsatz. Der 70-jährige Rethmann, der laut dem Radiosender auch nach seinem Rückzug immer noch als die zentrale Figur im Unternehmen gilt, hat sich gegen die Kritik gewehrt. Von einem solchen Umgang mit Mitarbeitern sei ihm nichts bekannt, sagte er NDR 1 Radio MV.
Remondis-Pressesprecher, Schneider, wies die Kritik von ver.di ebenfalls vehement zurück. Er weist darauf hin, dass Remondis mit der Gewerkschaft bei der Durchsetzung des Mindestlohns eigentlich recht gut zusammengearbeitet hat.
Remondis indirekt des Lohndumpings durch angeblich systematische Auslagerung von Tätigkeiten in betriebseigene Dienstleistungsgesellschaften zu deutlich schlechteren Konditionen zu bezichtigen, sei schlichtweg sachlich falsch, so Schneider. Vielmehr biete Remondis seinen Mitarbeitern mit Hilfe der Dienstleistungsgesellschaften auch dann noch eine berufliche Perspektive, wenn zum Beispiel durch den Wegfall kommunaler Aufträge Standorte existenzgefährdet sind.