Neuberechnung: Duale Systeme melden Anstieg der Verpackungslizenzen

Der Aufruf hat offenbar gewirkt. Die neun Betreiber dualer Systeme haben nach einer Fristverlängerung für die Lizenzierung der Verkaufsverpackungen ihre Mengenmeldungen deutlich nach oben korrigiert. Nun seien für das erste Quartal 2010 281.510 Tonnen Leichtverpackungen (LVP) gemeldet - damit liegt der Wert sogar über dem des Jahres 2009. Außerdem einigten sich die Betreiber auf eine weitere Neuerung.

„Der Appell ist bei den Kunden angekommen“, heißt es in einer Mitteilung der Gemeinsamen Stelle dualer Systeme. An diese Stelle hatten die Betreiber der Dualen Systeme vor wenigen Wochen noch ein deutlich geringeres Volumen an lizenzierten Leichtverpackungen gemeldet.

Daraufhin haben sowohl Systembetreiber, als auch die Gemeinsame Stelle, die Inverkehrbringer von Verpackungen dazu aufgerufen, ihre Lizenzierungsverträge mit einem der neun dualen Systeme am Markt abzuschließen. Offenbar mit Erfolg. „Die Mitglieder der Gemeinsamen Stelle dualer Systeme beobachten bei ihren Kunden eine außergewöhnlich große Resonanz auf den Aufruf, die Verträge zur Entsorgung ihrer Verkaufsverpackungen für 2010 abzuschließen“, gab die Gemeinsame Stelle bekannt.

Die neuen Mengen übertreffen nun die, die im vergangen Jahr für das erste Quartal gemeldet wurden. Nach Angaben der Gemeinsamen Stelle wurden 281.510 Tonnen LVP gemeldet. Im Jahr zuvor waren es noch 270.000 Tonnen. Damit sei die Finanzierung der Verpackungsentsorgung gesichert, die dualen Systeme hätten außerdem die Absicht erklärt, weiter mit Nachdruck an einheitlichen Regeln für den ganzen Markt zu arbeiten, betonen die Teilnehmer der Gemeinsamen Stelle.

Größter Lizenznehmer ist mit 48,77 Prozent Marktanteil die Duales System Deutschland GmbH. An Platz zwei steht, mit 21,47 Prozent aller lizenzierten Mengen unter Vertrag, Interseroh.

Die Mengenverteilung der LVP unter den Dualen Systemen (Gemeinsame Stelle)

Neben den neuen Mengen haben sich alle neun Systembetreiber nach Angaben von Interseroh auch darauf geeinigt, einen gemeinsamen Wirtschaftsprüfer zu beauftragen, der die Mengendaten der Systembetreiber ab dem 2. Quartal 2010 überprüft und bestätigt. „Damit haben die dualen Systembetreiber zudem eine solide Grundlage für eine transparente Kontrolle seitens der Vollzugsbehörde gelegt“, betont Interseroh Vorstandsvorsitzender Axel Schweitzer. Außerdem fordert Schweitzer auch den Handel mehr in die Pflicht zu nehmen: „Sinnvoll und richtig wäre es, dass der Handel sich von seinen Zulieferern bestätigen lässt, bei welchem seriösen Systemanbieter seine Verkaufsverpackungen zum ordnungsgemäßen Recycling ohne Abzüge angemeldet wurde.“

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