Weltweit sei die sogenannte Nassentaschung noch die dominierende Methode, doch steigendes Umweltbewusstsein und die zunehmende Wasserknappheit an vielen Kraftwerksstandorten ließen die Bedeutung des Trockenverfahrens wachsen, betont Clyde Bergemann. Das System Drycon zeichnet sich laut Unternehmensangaben durch einen zusätzlichen Wärmegewinn aus dem Ascheausbrand aus. Hierzu setze Clyde Bergemann eine hydraulisch betriebene Backenbrecher-/Schieber-Kombination ein, die sich zwischen Brennkammer und Drycon-System befinde. Die aus der Brennkammer herabfallenden Aschebrocken würden durch die Backenbrecher-/Schieber-Kombination in Stücke zerteilt; somit fielen die heißen Kerne der Aschebrocken zerkleinert auf das Förderband von Drycon und würden dort durch die im Gegenstromverfahren zirkulierende Luft zur Nachverbrennung angefacht.
Die freigesetzte Wärme gelangt durch die aufsteigende Luft wieder zurück in den Kessel. Dadurch erhöhe sich der Wirkungsgrad, der Brennstoffverbrauch reduziere sich und somit die entsprechende Menge an CO2-Emissionen. Als weitere Vorteile hebt Clyde Bergemann die niedrigen Betriebskosten gegenüber der Nassentaschung hervor. Da kein Wasser zum Einsatz komme, entfielen auch Aufbereitungs- und Deponiekosten. Die Bodenasche sei von Anfang an trocken und eigne sich so zum Verkauf an die Bau- und Zementindustrie.
Der Auftragsumfang umfasst den Angaben zufolge Konstruktion, Produktion, Montage und Inbetriebnahme von Drycon, Brecheranlage, Aschetransportsystem und Silo mit Austrag- und Verladesystem inklusive des zugehörigen Stahlbaus. Die Steuerung der Anlage und Anbindung an die Leitwarte erfolge ebenfalls durch Clyde Bergemann. Clyde Bergemann bietet nach eigenen Angaben neben Drycon auch den Abtransport von Flug- und Bodenasche sowie die Schüttgutförderung an.
Mit dem Kraftwerk Lünen könne das Unternehmen nun die erste Referenz in Deutschland für Drycon vorweisen. Mehrere Anlagen außerhalb Europas arbeiteten bereits mit diesem System.