Wie das Unternehmen heute der Presse mitteilt, soll dieser Schritt dazu beitragen, rechtssichere Standards im Markt zu etablieren. Gleichzeitig soll es zur Lösung der Trittbrettfahrer-Problematik beitragen.
Der bei Interseroh zuständiger Vorstand für Dienstleistung und Rohstoffhandel, Roland Stroese, erläutert den Schritt wie folgt: „Leider werden in den dualen Systemen immer noch weit geringere Mengen lizenziert, als tatsächlich entsorgt werden müssen. Aus Gründen der Fairness und natürlich aus ökonomischer Sicht haben alle Hersteller, Vertreiber oder duale Systeme, die sich korrekt verhalten und ihre Mengen ordnungsgemäß lizenzieren, ein großes Interesse daran, dass Wettbewerber nicht der Trittbrettfahrer-Problematik Vorschub leisten.“
Laut Stroese wird durch kreatives Herausrechnen oder sogar Unterschlagung von Mengen ein viel zu geringer Anteil an Verpackungen aus der Gelben Tonne lizenziert – aktuell sind das gemäß einer kürzlich von der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) vorgestellten Studie rund 760.000 Tonnen, die bei den dualen Systemen einen wirtschaftlichen Schaden von geschätzten 500 bis 600 Millionen Euro verursachen.
Vor diesem Hintergrund hatte Interseroh eigenen Angaben zufolge bereits im August als Vorreiter fungiert und eine freiwillige Selbstverpflichtung auf Grundlage der Inhalte des Internet-Portals „www.verpackV-konkret.de“ unterzeichnet. Das Dokument wurde nun um die Verpflichtung zu einer unabhängigen Prüfung erweitert.
Roland Stroese: „Standards auf Papier sind gut und schön – aber sie müssen auch eingehalten werden. Daher haben wir uns entschlossen, einem unabhängigen Sachverständigen unsere Prozesse im Dualen System Interseroh transparent zu machen. Damit möchten wir Inverkehrbringern von Verkaufsverpackungen die Rechtssicherheit bieten, die ihnen wieder mehr Zeit für ihr Kerngeschäft lässt.“
Laut Interseroh sollen die Prüfungen in Kürze beginnen und sowohl rückwirkend für 2009 wie auch für 2010 gelten.